Wenn der Würzburger Franziskaner Leopold Mader, 81 Jahre alt und hellwach, sich an seine allererste Christmette als kleiner, vielleicht vierjähriger Bub erinnert, dann sieht er ein Meer von Lichtern vor sich – und ein Meer von Hüten. 1942 muss das gewesen sein; schlimmste Kriegszeit sicher auch in der ländlichen Oberpfalz, wo Leopold aufwuchs. Aber was Leopold sieht, wenn er zurückschaut, sind Massen von festlich gestimmten Menschen im Sonntagsstaat – und dazu gehörten damals bei den Damen breitkrempige, ausladende Stoffhüte. „Je breiter die Krempen, desto weniger Damen haben in die Bänke gepasst“, erzählt der Pater.
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