76 Wohnungen sollen zwischen Bohlleitenweg und Frankfurter Straße im Westen der Zellerau entstehen, zwischen 220 und 240 in der Pleich auf dem Areal zwischen Bismarck-, Rotkreuz- und Harfenstraße, 50 im Lengfelder Norden und 50 in der südlichen Sanderau.
Bauherr der 50 Zwei- bis Sechs-Zimmer-Wohnungen in der Sanderau, im Quartier Max-Dauthendey-Straße 13-17/Neubergstraße 25, ist die Wohnungsgenossenschaft Frauenland. Unter dem Strich entstehen hier sieben zusätzliche Wohnung; die Genossenschafter reißen den 1927 gebauten U-förmigen Komplex mit 43 Wohnungen ab. Mehr Raum wollen sie gewinnen, indem sie um ein Geschoss höher bauen.
13 von 16 Ausschussmitgliedern stimmten der nötigen Bebauungsplanänderung zu.
Der Plan ist umstritten unter den Ratsmitgliedern. Heinz Braun (ÖDP) nennt den Bestand ein Baudenkmal, Wolfgang Baumann (ZfW) beschreibt ihn als "Relikt aus einer Zeit, aus der wir kaum mehr Gebäude haben". Beide halten ihn für identitätsstiftend für Würzburg und plädieren für eine Sanierung. Die Genossenschaft aber sieht einen "unkalkulierbaren Aufwand", wollte sie die 90 Jahre alten Wohnungen brandschutz- und schallschutztechnisch, energetisch und barrierefrei sanieren.
Für den Vorhaben- und Erschließungsplan "Alte Mälzerei" in der Zellerau muss der Bebauungsplan Bohlleitenweg geändert werden. Die Stadtverwaltung veranschlagt die Quote der sozialen Wohnraumförderung mit 20 Prozent. 30 Prozent sollten es allerdings nach einem Grundsatzbeschluss des Stadtrates sein. Stadtkämmerer Robert Scheller begründete den Nachlass, der Investor habe das Areal vor dem Stadtratsbeschluss erworben, er genieße einen Vertrauensschutz.
Schadstoffe im Erdreich?
Sonja Buchberger (CSU) und Baumann wiederholten Befürchtungen der Anwohner, die neuen Nachbarn könnten sie mit Lärm belästigen, und wiesen auf mögliche Schadstoffbelastungen im Erdreich hin. Die Stadt will dem Lärm mittels "entsprechenden Bauteilen entgegentreten". Scheller meinte: "Risiken, soweit man sie im Griff haben kann, haben wir im Griff."
Die Ausschussmitglieder stimmten der Bebauungsplanänderung einstimmig zu.
In die Bismarckstraße 9, in das achtgeschossige ehemalige E.on-Bürogebäude, soll nach dem Willen des Investors ein Hotel einziehen. Bereits Anfang August war das Gebäude mit seinem großen Umfeld, das bis an die Rotkreuzstraße heranreicht, an einen neuen Eigentümer übergegangen, bestätigte Maximilian Zängl, Pressesprecher der Bayernwerk AG in Regensburg, auf Anfrage. Mehr wollte er nicht sagen, über die Identität des Käufers und den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, so Zängl.
Die Gebäude in der Bismarckstraße 10 und 11 will der Investor abreißen und Wohnhäuser bauen, für 220 bis 240 Wohnungen. 30 Prozent der Wohnungen sollen mittels sozialer Wohnbauförderung für Leute mit kleineren Einkommen erschwinglich sein. Der Umwelt- und Planungsausschuss findet das gut: einstimmige Zustimmung zum Bebauungsplan.
Für den Plan, in Lengfeld-Nord, 50 Wohnungen in Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern zu bauen, verständigten sich die Ausschussmitglieder auf das weitere Vorgehen. Zusammengefasst in der Sprache der Verwaltung heißt das: Der Bebauungsplan Wohn- und Mischgebiet Lengfeld-Nord, Abschnitt A werde sobald wie möglich zum Abschluss gebracht, die Bebauungspläne Wohn- und Mischgebiet Lengfeld-Nord, Abschnitt B und Wohngebiet Carl-Orff-Straße/Georg-Engel-Straße werden weiter vorangetrieben.
In einer der nächsten Sitzungen soll die Verwaltung Verkehrskonzepte, ÖPNV inklusive für das Siedlungserweiterungsgebiet vorstellen.