Das Projekt „Alte Mälzerei“ geht in eine neue Runde. Einstimmig beschlossen die Stadträte im Bauausschuss am Dienstag, die neuen Planungen im Vorhaben- und Erschließungsplan öffentlich auszulegen. Das Grundstück liegt in der Zellerau zwischen der Frankfurter Straße und dem Bohlleitenweg.
Auf dem Grundstück der „Alten Mälzerei“ sollen mehrere Häuser für Wohnungen entstehen. Stadtbaurat Christian Baumgart stellte die Hintergründe des Areals im Ausschuss kurz vor. Schon mehrfach seien das Gelände und die Planungen Gegenstand von Diskussionen in der Stadtbild-Kommission gewesen. Im dritten Anlauf konnten sich die Mitglieder der Kommission dann mit den Vorstellungen des Investors anfreunden.
Von 107 auf 71 Wohnungen
Seit 2011 stehen unterschiedliche Wohnungszahlen im Raum: 107 waren es damals in fünfgeschossigen Häusern. In der überarbeiten Planung sind es noch 71, stellte Baumgart vor. Ein ganzes Geschoss falle weg, auf die Anbauten am Mälzereigebäude werde verzichtet. Von den 71 Wohnungen entstehen 28 im Mälzerei-Gebäude und 43 in den Neubauten.
Das städtebauliche Konzept sieht auf dem Areal ein neues eigenständiges Wohnquartier mit hoher Qualität vor. Der alte Siloturm, der an das Autohaus angebaut ist, wird abgerissen. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan umfasst das gesamte Areal zwischen Frankfurter Straße und Bohlleitenweg.
Kaminstudio und Autohaus nicht in Planung eingebunden
Doch die fünf neuen Häuser werden nur auf einigen Grundstücken realisiert. Die beiden Unternehmen an der Frankfurter Straße bleiben unberührt davon. Nikolei Nussbaumer, Chef des Autohauses: „Ich habe einen langen Mietvertrag und bleibe an Ort und Stelle.“ Das gilt auch für Jörn Greulich, Chef des gleichnamigen Kaminofenstudios. „Ich bin Eigentümer der Fläche, auf der mein Geschäft steht, und werde auf keinen Fall von dort wegziehen.“
Der Bauherr trägt mit den geänderten Plänen den vielen Bedenken von Behörden und Anwohnern des Bohlleitenweges Rechnung. Denn seit die Vorstellungen einer Wohnbebauung bekannt sind, regt sich der Widerstand der Anwohner. Am meisten missfiel ihnen der Bau von damals noch fünfgeschossigen Wohnblocks. Ihr Argument: das Vorhaben erdrücke das historische Mälzerei-Gebäude.
Es gab noch einige Wortmeldungen mit Änderungswünschen aus dem Ausschuss. Doch Baumgart machte deutlich, dass er den Vorhaben- und Erschließungsplan genau so auslegen möchte. „Wir werden sonst nie neuen Wohnraum an der Stelle schaffen.“ 20 Prozent der Wohnungen sind übrigens öffentlich gefördert.