Als die Rentnerin Martina H. in ihrem Haus im einem kleinen Ort im Landkreis Main-Spessart erstochen wird, ist nur ihre Tochter im Haus. Diese gerät als Tatverdächtige schnell in das Visier der Mordermittler. Nichts deutet auf einen anderen Täter oder eine Täterin hin, dafür umso mehr auf eine Beziehungstat. Doch die Tochter, Anke W., beteuert ihre Unschuld. In der neuen Folge des Main-Post Podcasts "Mordsgespräche" geht es um einen Mord, der auf den ersten Blick leicht aufzuklären ist. Doch einige Details geben Rätsel auf. Kann es wirklich Anke W. gewesen sein, die Ihre Mutter heimtückisch ermordete? Beweise gibt es jedenfalls keine.
Zweifel an dem Urteil
In einem langwierigen Indizienprozess wird Anke W. 2004 verurteilt. Vieles spricht aus Sicht des Gerichts dafür, dass sie die Täterin ist: Ein schlechtes Verhältnis zur Mutter, ein vorangegangener Erbschaftsstreit und die Abwesenheit anderer Tatverdächtiger. Trotzdem glauben viele an ihre Unschuld. Ein Unterstützerkreis engagiert zwei unabhängige Experten, die sich den Fall noch einmal anschauen.

Der Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke und der Fallanalytiker Axel Petermann besuchten den Tatort Jahre nach dem Mord an Martina H. Beide berichten von einer surrealen Erfahrung: In dem Haus war kaum etwas verändert worden, sogar die Kleidung, die das Opfer in der Mordnacht trug, war noch dort. Anke W. hatte das Haus nicht verkauft in der Hoffnung, es könnte Beweise für ihre Unschuld enthalten, die es bislang nicht preisgegeben hatte.
Petermann und Benecke berichten im Podcast von ihrer Spurensuche am Tatort mit der sie die zentrale Frage klären wollten: Hat Anke W. ihre Mutter umgebracht und wurde zurecht verurteilt oder handelt es sich hier um einen Justizirrtum? Welche Antworten sich aus ihrer Arbeit ergeben haben, erfahrt ihr in der aktuellen Folge.