Joachim Spatz ist Mitgesellschafter bei der Hans-Löffler-Haus Augustinerstraße GmbH und war es bei der Grünes Stadttor Würzburg GmbH. Als Stadtrat hat er dabei gegenüber anderen Investoren Vorteile: Er hat mehr Infos, er kennt die Mitarbeiter der Verwaltung und vor allem die Kollegen des Stadtrats.
Dass sich Spatz jetzt offiziell aus der Stadttor GmbH zurück zieht, macht es nicht besser. Er tut das nicht, um sich künftig aus dem Verkauf der Frankenhalle heraus zu halten. Im Gegenteil. Er sagt ja selbst, dass er seinen politischen Einfluss besser nutzen möchte.
Spekulationen verhindern
Und wofür? Für die beste Lösung für das städtische Gelände oder für sich und seinen Ex-Geschäftspartner, mit dem er am Ämterhochhaus in der Augustinerstraße weiter gemeinsam Geschäfte macht? Um solche Spekulationen zu verhindern, hätte sich der Unternehmensberater von Anfang an von diesen Projekten fern halten müssen. Wer sich als Stadtrat nicht angreifbar machen will, muss seine privaten Interessen deutlich von seinem Mandat trennen.
Erstaunlich ist auch, dass Spatz anscheinend Entscheidungen des Stadtrats nicht vertraut. Dieser hat drei potenzielle Käufer der Frankenhalle ausgewählt und will aus dieser Runde in gut zwei Wochen den Käufer aussuchen. Spatz glaubt offensichtlich nicht, dass die Frankenhalle so schnell verkauft wird.
Das Verhalten des ehemaligen FDP-Landtagsabgeordneten, gescheiterten OB- und Bürgermeisterkandidaten ist Wasser auf die Mühlen all jener, die Stadträten gerne Vetterleswirtschaft unterstellen. Und schadet all denen im Stadtrat, die sich dort für das Gemeinwohl engagieren.