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Würzburg: Rathaus, Kultur, Polizei: Diese guten Vorsätze haben 6 Würzburger für 2022

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Rathaus, Kultur, Polizei: Diese guten Vorsätze haben 6 Würzburger für 2022

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    Ramona Schliermann ist Mitarbeiterin im Würzburger Ordnungsamt. 2022 will sie in ihrer Freizeit weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen.
    Ramona Schliermann ist Mitarbeiterin im Würzburger Ordnungsamt. 2022 will sie in ihrer Freizeit weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Foto: Johannes Kiefer

    Das Corona-Jahr 2021 war eine Belastungsprobe für viele Menschen in der Region. Ob auf der Straße, hinter dem Schreibtisch oder auf den Gängen von Pflegeeinrichtungen – fast überall machte sich die Pandemie auf direkte oder indirekte Weise bemerkbar. Welche Lehren ziehen Menschen aus Würzburg daraus für sich selbst oder für ihre Rolle in der Gesellschaft und was wollen sie im kommenden Jahr verändern? Sechs Würzburgerinnen und Würzburger berichten von ihren guten Vorsätzen für 2022.

    Matthias Weber, Leiter der Polizeiinspektion Würzburg: Bessere Diskussionskultur

    Der Würzburger Polizeichef Matthias Weber will seine Diskussionskultur verbessern.
    Der Würzburger Polizeichef Matthias Weber will seine Diskussionskultur verbessern. Foto: HMB Media/Julien Becker

    Die derzeitigen Überlegungen, welche Maßnahmen gegen die Pandemie sinnvoll und verhältnismäßig sind, ob zum Beispiel Schulen oder Clubs geschlossen werden müssen oder ob man eine Impflicht einführen soll, belasten alle. Jeder ist auf irgendeine Art und Weise davon betroffen. Auch wenn ich zu diesen Aspekten eine eindeutige Meinung vertrete und mich an den wissenschaftlichen Fakten orientiere, habe ich mir vorgenommen, für das neue Jahr meine Diskussionskultur zu verbessern und das folgende Zitat eines Philosophen zu berücksichtigen: "Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte."

    Julia Seuß, Pflege-Verantwortliche: Menschen für Pflegeberuf begeistern

    Julia Seuß vom Würzburger Hans-Sponsel-Haus will andere Menschen für ihren Beruf begeistern.
    Julia Seuß vom Würzburger Hans-Sponsel-Haus will andere Menschen für ihren Beruf begeistern. Foto: Thomas Obermeier

    Mein Vorsatz für das Jahr 2022 lautet: Menschen, egal welchen Alter, welchen Geschlechts oder welcher Nationalität, für den Beruf der Pflegekraft zu begeistern und anzuleiten. Neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf meinem Wohnbereich, einer Demenzstation im Würzburger Seniorenheim Hans-Sponsel-Haus, zeige ich Perspektiven auf. Besonders liegen mir ausländische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Herzen. Ich wünsche mir, dass sie zu Leuchttürmen der Pflege werden beziehungsweise Leuchttürme bleiben.

    Wolfgang Weier, Leiter Stadtmarketing Würzburg: Mehr Familienzeit

    Wolfgang Weier vom Stadtmarketing "Würzburg macht Spaß" wünscht sich Familienzeit im neuen Haus. 
    Wolfgang Weier vom Stadtmarketing "Würzburg macht Spaß" wünscht sich Familienzeit im neuen Haus.  Foto: Patty Varasano

    Mein wichtigster guter Vorsatz für das kommende Jahr ist, mehr Zeit mit meiner Familie im neuen Haus zu verbringen. Mein Sohn ist vor einigen Tagen zwei Jahre alt geworden. Beruflich war das vergangene Jahr sehr stressig, Corona war hart für Würzburger Geschäftsleute. Auch für Familien ist die Pandemie sehr hart. Ich bin froh, dass mir viele Belastungen für Familien mit älteren Kindern erspart geblieben sind. Mit meiner Familie bin ich im November in ein neues Haus eingezogen, dort ist es heimelig und kuschelig. Diese Zeit will ich intensivieren.

    Ramona Schliermann, Ordnungsamtsmitarbeiterin: Bildschirmzeit reduzieren

    Ramona Schliermann vom Würzburger Ordnungsamt will weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen.
    Ramona Schliermann vom Würzburger Ordnungsamt will weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Foto: Johannes Kiefer

    Mein guter Vorsatz für das Jahr 2022 ist, meine Bildschirmzeit – etwa am Handy – in meiner Freizeit zu reduzieren. Als Mitarbeiterin in der Bußgeldabteilung des Würzburger Ordnungsamts habe ich im vergangenen Jahr sehr viel Zeit vor dem Bildschirm verbracht – teilweise hat sich die Arbeit wegen der Corona-Auflagen verdoppelt. Als Ausgleich möchte ich im kommenden Jahr bewusster ein gutes Buch oder einen Spaziergang an der frischen Luft genießen. Dabei höre ich gerne Podcasts, interessant finde ich etwa "True Crime"-Formate.

    Jürgen Hofmann, Antifa-Aktivist aus Würzburg: Unbequem bleiben

    Der Würzburger Antifa-Aktivist Jürgen Hofmann will gesellschaftliche Missstände aufzeigen.
    Der Würzburger Antifa-Aktivist Jürgen Hofmann will gesellschaftliche Missstände aufzeigen. Foto: Thomas Obermeier

    Mein Vorsatz für 2022? Unbequem bleiben, weiterhin gesellschaftliche Missstände benennen und mich gegen menschenverachtenden Hass positionieren. Mein Engagement geht weit über die klare Position gegen faschistisches Gedankengut hinaus: Wir dürfen es als Gesellschaft nicht hinnehmen, wenn Menschen wegen Krieg und Unterdrückung aus ihrer Heimat fliehen müssen und ihnen dann Hilfe verweigert wird. Ebenso darf die soziale und ökonomische Schere nicht weiter aufgehen und der weltweite Klimawandel nicht auf die lange Bank der Untätigkeit geschoben werden. Ich wünsche mir, dass die Menschen wieder mehr Empathie zeigen und sich gegen Ungerechtigkeit auflehnen.

    Jojo Schulz, Betreiber der Würzburger Posthalle: Mehr Gelassenheit

    Jojo Schulz, Betreiber der Posthalle, will trotz schwieriger Umstände für Kulturschaffende mehr Gelassenheit an den Tag legen.
    Jojo Schulz, Betreiber der Posthalle, will trotz schwieriger Umstände für Kulturschaffende mehr Gelassenheit an den Tag legen. Foto: Thomas Obermeier

    Nach den schwierigen beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 habe ich mir für 2022 vorgenommen, noch mehr Gelassenheit an den Tag zu legen. Gelassenheit bedeutet nicht, alles so hinzunehmen wie es ist, kritisch hinterfragen ist wichtig. Es hilft aber, zu akzeptieren und zu verstehen, dass man nicht alles, was in der Welt passiert, verstehen muss oder gar ändern kann. Es geht vielmehr um die Frage, wie man selbst damit umgeht und wie sehr mich Vorgänge belasten. Am Ende bleibt die Gewissheit, dass alles sein Gutes hat, der Rest ist Schicksal.

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