Dabei bekommen Nachwuchsbands mit wenig Aufwand großes Publikum.
Ralf Duggen vom Verein „Umsonst & Draußen“ erklärte den späten Ruhm bei der Preisverleihung im Jugendkulturhaus Cairo so: „Die Würzburger Rockgemeinschaft stand schon oft auf unserer Kandidatenliste, aber immer gab es jemanden, der aktueller war und das Geld vielleicht für ein laufendes Projekt nötiger hatte.“ Eine solche Gewichtung rühre sicher auch von dem unauffälligen, aber effektiven Wirken der „Würg“ gekürzelten Selbsthilfegruppe: „Aber diesmal haben wir uns gesagt: Jetzt muss es sein!“
„Mit 500 Euro kommen wir schon sehr weit“, freute sich Peter Adler. Die doppelte Summe heimste Karo ein. Die Songwriterin bekannte: „Das Preisgeld ist auch sehr schön, weil ich seit diesem Monat von der Musik lebe.“
Eindruck machte sie auf ihren Laudator Peter Grethler, der als Geschäftsführer der Distelhäuser Brauerei zum fünften Mal 2500 Euro gestiftet hatte. Die Musikerin mit dem vollständigen Namen Karoline Schaum zeige, dass sie aus innerer Berufung ihren „sicher nicht leichten Weg“ gehe. Verbunden fühlte der Brauer sich mit Frau Schaum auch, weil diese bewusst ein Leben in der Region gewählt habe und trotz lockender Anlässe nicht nach Berlin übersiedelt.
Karo gab das Lob der Provinz zurück: „In Würzburg gibt es eine Vernetzung, die wichtig war, damit ich mein erstes Album aufnehmen konnte“, pries sie die Stadt, deren Verwaltung neben dem „Umsonst & Draußen“-Verein und der Brauerei den Preis für junge Kultur jährlich vergibt. So bildeten denn auch vier Stadträte, die drei Top-Vertreter des Kulturamts und viele Kultur-Engagierte das Publikum der Feierstunde.
Bei der kommt es nicht allein auf Musik an. Immer geht ein Preis an eine andere Kunstsparte, diesmal an das Ausstellungsprojekt „Artkollision“, vertreten durch Julia Bruns. Der jungen Kuratorin überreichte Oberbürgermeister Georg Rosenthal die Anerkennung, vermehrt um das Sonderlob, Bruns habe bildenden Künstlern nicht nur Ausstellungs-, sondern auch Verkaufsmöglichkeiten geschaffen, was sonst des Öfteren zu kurz komme.
Außerdem habe gerade eine Nutzung des „Treffpunkts Architektur“ das städtische Kulturleben besonders nachhaltig erweitert: Eine erfolgreiche „Artkollision“-Ausstellung habe diesen Veranstaltungsort einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht.