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Randersacker: Randersacker: Erdhügel an der Autobahn bewegen weiter die Gemüter

Randersacker

Randersacker: Erdhügel an der Autobahn bewegen weiter die Gemüter

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    Steinbrocken liegen auf den Erdhügeln an der Anschlussstelle Randersacker.
    Steinbrocken liegen auf den Erdhügeln an der Anschlussstelle Randersacker. Foto: Antje Roscoe

    Erklärungen, ein Modell oder eine bildliche Darstellung würden benötigt, um sich überhaupt ein Bild machen zu können, so der Tenor im Marktgemeinderat zur Planung, wie sie von der Autobahn GmbH vorgelegt wurde, damit Randersacker Anregungen geben kann. Der Planung zufolge sollen die Erdhügel an der Anschlussstelle Randersacker dauerhaft an Ort und Stelle bleiben. Zuerst aber musste so einigem Ärger Luft gemacht werden: "An der Nase herumgeführt" fühlt sich Matthias Henneberger (ödp), der sich genau wie Jürgen Hart (UWG) und Heiko Lörner (CSU) daran erinnert, dass Vertreter der Autobahndirektion, inzwischen die Autobahn GmbH in Würzburg, vor dem Ausbau der A3 dem Marktgemeinderat die Ablagerung von Erdaushub an der Autobahnanschlussstelle (AS) als Zwischenlager vorgestellt hatten.

    Dass die Erde wieder gebraucht würde, hätte es geheißen. "Tatsächlich hatten wir eine ganz andere Mitteilung im Rat bekommen", sagt Lörner dazu, dass das Zwischenlager jetzt Bestand haben soll. Er habe deshalb ja auch mehrmals nachgefragt, wie der Stand ist, wann die Erdhügel wegkommen. Zu Hennebergers Enttäuschung, "dass der Bund so mit der Gemeinde umgeht", kommt die Verwunderung von Hart, wie eine solche Deponie für Z2-Material einfach so genehmigt sein kann. Nach Oliver Menz (SPD) Wahrnehmung sei kein entsprechender Unterbau für eine Deponie angelegt worden. Ob man sich damit ein Folgeproblem einhandle, fragte er.

    Weitere Untersuchungen des Materials folgen

    Zur Klassifizierung als Z2-Deponiematerial lägen abschließende Ergebnisse zur Deklaration noch nicht vor, so die Pressestelle der Autobahn GmbH auf Nachfrage. "Vergleichbares Material innerhalb der Baustelle wies geogen, also natürlich bedingt erhöhte Metallanteile auf, die auf natürliche Vorkommen im gewachsenen Boden zurückzuführen sind". Dabei soll es sich laut Bürgermeister Michael Sedelmayer um einen erhöhten Zink-Wert handeln. Sedelmayer: "Es kommen noch Untersuchungen. Ich glaube nicht, dass das Wasser, das im Berg versickert, ein Problem darstellt".

    Aktuell befinde sich eine Kubatur von rund 1,1 Millionen Kubikmetern Erdmaterial im Bereich der Anschlussstelle Randersacker, davon etwa 60 Prozent im nördlichen Ohr. Die maximale Überschüttungshöhe betrage bis zu etwa 28 Meter auf der Nordseite, bezogen auf das ursprüngliche Gelände, teilte die Pressestelle der Autobahn GmbH mit. Gut zehn Prozent der gelagerten Erden sollen noch einmal bewegt werden. Der Entwurf einer Modellierung und Anpassung in die Landschaft sieht vor, dass im nördlichen Ohr etwa 50 000 Kubikmeter für Verfüllungen genutzt werden, etwa 20 000 Kubikmeter in das südliche Ohr umgelagert werden.

    Grünlandflächen im Norden

    Mindestens zwei bis drei Meter würden im planmäßig höchstgelegenen Bereich gegenüber dem Bestand abgetragen. Des Weiteren geht es um eine "möglichst gefällige Gesamtoptik", geringere Böschungsneigungen und die Profilierung der Oberflächen. Mit Sukzessionsflächen im Süden und extensivem Grünland im Norden, dort bepflanzt mit Streuobst, Sträuchern und Gehölzen, soll die Umgestaltung bis Herbst 2022 abgeschlossen werden.

    Mit den vorgelegten Querschnitten, an Hand derer der Markt Randersacker seine Anregungen zur Modellierung formulieren sollte, taten sich die Marktgemeinderäte allerdings schwer, sich überhaupt ein Bild zu machen. Bemängelt wurde, dass die Draufsicht keine Höhenangaben aufwies und im südlichen Ohr gar nicht ausgeführt war. Stefan Lutz-Simon (Grüne) fragte, ob der vom Staatlichen Baumat geplante Kreisverkehr für B13, Gewerbegebiet Am Sonnenstuhl und nördliche AS im Blick sei. Das sei doch inzwischen eine völlig andere Planung mit anderem Hintergrund.

    Was wird aus dem Pendlerparkplatz?

    Festgestellt wurde, dass die Planungen zum Pendlerparkplatz offenbar nicht abgestimmt sind. Vom Staatlichen Bauamt hatte es zuletzt geheißen, dass der Pendlerparkplatz aus verkehrstechnischen Gründen nicht in den Ohren der AS untergebracht werden kann. Genau dort plant ihn jetzt offenbar die Autobahn GmbH ein. Begrüßt wurde das von Henneberger, der auch unter der Brücke viel Platz für Pendlerparkplätze sieht. Lutz-Simon: "Aus Randersackerer Perspektive hört sich das an wie ein Schildbürgerstreich". Wenn schon Massen bewegt würden, wäre es doch sinnvoll wenn beide Planer sich abstimmen. "Am Ende stellt sich heraus, dass doch etwas Richtung Pendler gemacht werden kann. Das Gespräch kann man einfordern", so Lutz-Simon. Einen konkreten Gestaltungswunsch hatte Alfred Holl (ödp): Dass die Halden von der Optik her in etwa die gleiche Höhe haben sollten.

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