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Waldbüttelbrunn: Raus aufs Land, rein ins Auto

Waldbüttelbrunn

Raus aufs Land, rein ins Auto

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    Während sich das Klima erwärmt und die Menschen in Deutschland lieber zu Bio-Produkten in den Discountern greifen, wächst die Anzahl der Autos in Deutschland beständig. Dieses Jahr hat Deutschland es auf 49 Millionen Autos gebracht, während 83 Millionen erwachsene Menschen in Deutschland leben, so berichtet das Statistische Bundesamt. Im Jahr 2023 waren 14,8 Prozent davon Neuwagen. Ein fast schon wahnwitzig anmutender Trend – werden doch gleichzeitig die Rufe nach Nachhaltigkeit, zukunftsweisenden Technologien und respektvollem Umgang mit der Natur lauter.

    Die Gemeinde Waldbüttelbrunn beauftragte 2023 das Verkehrsplanungsbüro R+T aus Darmstadt mit einem Mobilitätskonzept, welches eine sichere, zukunftsweisende und klimafreundlichere Fortbewegung ins Auge fassen sollte. Dieses Konzept wurde im Gemeinderat Ende November vorgestellt und nun einstimmig von dem Gremium angenommen. Das vorgeschlagene Konzept diene als Leitschnur, an der man sich die nächsten 10 bis 15 Jahre orientieren könne, so schreibt der 2. Bürgermeister Sebastian Hansen auf seiner Homepage. Jährlich würden auf Basis dieses Konzepts immer wieder Veränderungen angestrebt, um "somit klimafreundliche Mobilität zu stärken und die Verkehrssicherheit zu erhöhen", so Hansen.

    Konkret wurde die Verkehrssituation an der August-Bebel-Straße besprochen – so wurden die Auffahrten der Rad- und Gehwege als verbesserungswürdig erachtet, ebenso der Belag der Gehwege, um die Barrierefreiheit zu erhöhen. Sogar die Regelung einer Einbahnstraße bzw. einer "unechten" Einbahnstraße, auf der beidseitig ausgefahren, aber nur einseitig eingefahren werden darf, wurde diskutiert. Auch wurde ein verkehrsberuhigter Bereich am St. Martin Kindergarten "zum Schutz der Kinder", so Hansen, mitgedacht sowie mehr Fahrradparkplätze an zentralen Stellen oder ein verbesserter Radweg nach Zell. Fest steht: In den nächsten Jahren wird sich diesbezüglich einiges innergemeindlich ändern.

    Bürgerinnen und Bürgern entscheiden

    Die Anzahl der Autos pro Kopf bzw. Familie steigt, je ländlicher man lebt: Das äußert sich etwa an Diskussionen über Stellplatzregelungen, wie in dem Bericht im Mai schon zu lesen war. Inwieweit Waldbüttelbrunn aber eine klimafreundliche Gemeinde werden kann, entscheidet sich nicht zuletzt an den Bürgerinnen und Bürgern und daran, wie sie die Verkehrs- und Mobilitätsangebote nutzen.

    Ein weiterer zukunftsweisender Schritt des Landratsamts Würzburg ist die Erweiterung des derzeit acht Quadratkilometer großen Wasserschutzgebiets "Zeller Quellen" auf 66 Quadratkilometer. Nun liegen Teile des Waldes "Mühlhart" bei Mädelhofen auf einem Muschelkalkabbaugebiet, welche sich wiederum mit diesem Wasserschutzgebiet überschneiden. Doch die Fraktion der Grünen macht klar: "Man schneidet den Wald an! Wenn man Teile herausnimmt, schadet dies dem ganzen Wald", so Hansen, und Karl-Heinz Ursprung bestärkt: "Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich möchte den Wald als Ganzes schützen!" Der Gemeinderat stimmte einstimmig zu, das Gebiet des Muschelkalkabbaus, das im Wasserschutzgebiet liegt, zu schützen – zusätzlich dazu wurde ergänzt, dass der Wunsch bestehe, den gesamten Wald zu erhalten.

    Schließlich wurde die Kostenbeteiligung an einer multifunktionalen und integrativen Rollsportanlage in Höchberg diskutiert – "Wir haben das Problem, dass solche Trails gerade illegal im Wald gebaut werden", dies störe die Tiere und beschädige den Wald, so Hansen. Der Fraktionssprecher der SPD, Wilhelm-Josef Mieseler, stellte sogleich die Frage nach der Beteiligung des Jugendbeirats an dieser Entscheidung. Helene Böhm von der CSU gab zu bedenken, dass die Rollsportanlage "für die Ortsteile viel zu weit weg wäre"; die Jugendlichen würden den Weg sehr wahrscheinlich nicht auf sich nehmen. Mit einer Mehrheit von 11 zu 3 Stimmen wurde diese Anfrage abgelehnt.

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