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Zellerau: Regionalwert AG Franken: Ackerland in Bauernhand

Zellerau

Regionalwert AG Franken: Ackerland in Bauernhand

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    In Oberfranken ist die Regionalwert-AG Franken schon ein Begriff. Nun will sich die Community mit ihrer Idee "Bio-Regional-Fair – vom Acker bis auf den Teller" auch in Mittel- und Unterfranken etablieren (von links): die ehrenamtlichen Vorstände Maria Zeußel und Dietrich Pax, Biogärtner Martin Ludwig und Matthias Kipple als Bio-Lieferant für Großküchen.
    In Oberfranken ist die Regionalwert-AG Franken schon ein Begriff. Nun will sich die Community mit ihrer Idee "Bio-Regional-Fair – vom Acker bis auf den Teller" auch in Mittel- und Unterfranken etablieren (von links): die ehrenamtlichen Vorstände Maria Zeußel und Dietrich Pax, Biogärtner Martin Ludwig und Matthias Kipple als Bio-Lieferant für Großküchen. Foto: Irene Konrad

    Überschaubar war die Besucherzahl einer Informationsveranstaltung in der Würzburger Umweltstation. Dabei stellte sich mit der Regionalwert AG Franken eine Struktur vor, die 2006 im Raum Freiburg ihren Anfang hatte. Das Netzwerk breitete sich in etlichen Bundesländern aus. Nun will es die Unterfranken begeistern.

    "Ackerland in Bauernhand! Wie geht Regionalwert?", lautete das Motto des Abends. Gesprochen wurde über die Wertschöpfung von regionalen Lebensmitteln, die Souveränität eines Landwirts sowie das Zusammenbringen von Produzenten und Konsumenten. Eine Regionalwert-AG folgt den Grundsätzen "regional-bio-fair", "sozial-ökologisch-kooperativ" und "Gut für Mensch, Tier und Umwelt".

    In Würzburg stellten sich die ehrenamtlich tätigen Vorstände Maria Zeußel und Dietrich Pax von der Regionalwert AG Franken vor. Sie kommen wie der sechsköpfige Aufsichtsrat aus Oberfranken. "Noch", sagen sie, denn im Sommer 2025 stehen Neuwahlen an. Es sei ein großer Wunsch, dass bei der Wahl auch Mittel- und Unterfranken gewählt werden und ihre Region vertreten.

    Beteiligung durch Bürgeraktie möglich

    Seit der Gebietserweiterung von Oberfranken im letzten Jahr heißt die Aktiengesellschaft Regionalwert AG Franken. 150 Aktionärinnen und Aktionäre fördern aktuell mit ihren Bürgeraktienanteilen die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung regionaler und ökologischer Lebensmittel sowie die handwerkliche Verarbeitung und Familienbetriebe und Menschen, die gerade eine Existenz aufbauen.

    Neben Privatpersonen können sich Firmen, Stiftungen oder Vereine Bürgeraktien mit einem Ausgabewert von je 600 Euro zeichnen. Im Moment unterstützt die Regionalwert AG Franken sechs Projekte mit einem Invest von 200.000 Euro und hat zehn Partnerbetriebe im Netzwerk.

    Die Aktionäre finanzierten beispielsweise dem Solawi Freigarten Stein ein Gewächshaus, damit auch im Winter ökologisches Gemüse angebaut werden kann. Ein Landwirt bei Coburg wurde beim Erwerb von Dexter-Rindern als Weidetiere unterstützt. Mithilfe der Kulturland-Genossenschaft tragen die Aktionäre grundsätzlich dazu bei, "landwirtschaftliche Flächen für unsere Bio-Landwirte zu sichern".

    Matthias Kipple (links) und Dietrich Pax erläutern, dass jeder Mensch etwas für die Erhaltung der Agrarflächen zur Erzeugung regionaler Lebensmittel tun kann.
    Matthias Kipple (links) und Dietrich Pax erläutern, dass jeder Mensch etwas für die Erhaltung der Agrarflächen zur Erzeugung regionaler Lebensmittel tun kann. Foto: Irene Konrad

    Beim Infoabend in Würzburg stellte sich Martin Ludwig von der Biogärntnerei Vielfalter in Schwebheim vor. Er möchte den "tollen Geschmack alter samenfester Sorten wieder mehr auf die Teller bringen". Auf kleiner Fläche produziert die Bio-Gärtnerei eine Vielfalt an Gemüse und vermarktet es direkt vom Acker, als Wochenkiste oder auf Märkten.

    Pachtflächen für Kleinstbetriebe kaum finanzierbar

    Biogärtner Ludwig ist dankbar, dass er "als Praktiker mit 100 Ideen im Kopf" von der Regional AG Franken bei seinem Pachtvertrag unterstützt wird. Er möchte "ein Teil des Netzwerks sein" und hofft, dass die Regionalwert-Idee "auch bei uns Zuspruch findet". Insbesondere für kleinere Betriebe sei es ein Problem, wenn die Flächenpreise weiter steigen. Es sei wichtig, "dass die AG Land kauft, damit es für einen Pächter wie mich leistbar ist".

    Matthias Kipple berichtete über die EPOS BioPartner Süd. Die Regionalwert AG Franken ist an dieser GmbH mit 30 Prozent beteiligt. EPOS beliefert Großküchen mit einem Vollsortiment hochwertiger Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft. Zu den Kunden würden Betriebs-Casinos, Mensen, Catering-Unternehmen, Küchen in Kliniken, Schulen und Kindertagesstätten, Cafés, Tagungshäuser und Hotels zählen.

    Viele Menschen hätten den Wunsch, auch außer Haus regional erzeugte Bio-Lebensmittel essen zu können. In Würzburg lud EPOS-Vertriebsleiter Kipple ein, "für die Außerhaus-Verpflegung mit wenigen Produkten zu starten". Die Vorstände der Regionalwert AG Franken hoffen auf weitere regionale Investoren, die mit dem Kauf von Aktien ein Teil des Bio-Netzwerks werden wollen.

    Informationen gibt es unter www.regionalwert-franken.de, www.bio-partner.de und www.vielfalter.bio

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