Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Debatte um eine Anhebung des Renteneintrittsalters neu entfacht. "Mit der steigenden Lebenserwartung muss auch das Renteneintrittsalter ab 2030 weiter steigen", sagte Spahn. Im Internet wurde über dieses Thema viel diskutiert. "Grundsätzlich sagt Herr Spahn nur die Wahrheit, dass bei steigender Lebenserwartung auch das Renteneintrittsalter steigen muss", schreibt ein Leser. Nur wie kann die Anhebung gerecht erfolgen? Der Blick auf die Lebenswirklichkeit der Beschäftigten zeige: Wer in körperlich anstrengenden Berufen arbeitet, kann seiner Tätigkeit meist nicht so lange nachgehen, wie jemand, der nur am Schreibtisch sitzt.
Dass Beamte nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssen, ist bei der Debatte vielen Lesern ein Dorn im Auge. "Pensionen müssten den Renten angepasst werden, dann wäre genug Geld da!", schlägt ein Leser vor. "Dass wir in Deutschland immer noch eine Zweiklassengesellschaft haben, ist für mich ein Skandal und eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, die schnellstens abgeschafft werden muss. Es ist nicht einzusehen, dass Beamte nach wie vor einen Sonderstatus haben."
Länger als bis 67 Jahre arbeiten?
Laut einer Online-Umfrage halten eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters über das 67. Lebensjahr hinaus nur acht Prozent (88 Stimmen) der Main-Post-Leser für sinnvoll. Die große Mehrheit ist dagegen: 92 Prozent (908 Stimmen) lehnen eine längere Lebensarbeitszeit ab. Auch eine repräsentative Umfrage im Auftrag der IG Metall zeigt: Knapp zwei Drittel der Menschen in Deutschland glauben nicht, dass sie ihre derzeitige Tätigkeit bis zum Alter von 67 Jahren ausüben können.
Erst vom Jahr 2031 an liegt das reguläre Renteneintrittsalter bei 67 Jahren. Und was die Zeit danach angeht? "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die für eine solche Entscheidung notwendigen Informationen über die Entwicklung von Lebenserwartung und Arbeitsmarkt in der Zeit nach 2030 nicht hinreichend absehbar", sagt Dirk von der Heide, Pressesprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund. Seiner Ansicht nach sollten zunächst die Auswirkungen des schrittweisen Anstiegs der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre analysiert werden. "Wenn man die Menschen länger im Arbeitsleben halten will, dann müssen auch die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden", sagt von der Heide.