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Greußenheim: Ruhewald: Bestattung im Eulen-, Fuchs- oder Eichhörnchenweg

Greußenheim

Ruhewald: Bestattung im Eulen-, Fuchs- oder Eichhörnchenweg

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    Einem Park ähnlich erscheint der "Ruhewald Naturbestattung Greußenheim", in dem alle Bestatter zugelassen sind. Foto: Herbert Ehehalt
    Einem Park ähnlich erscheint der "Ruhewald Naturbestattung Greußenheim", in dem alle Bestatter zugelassen sind. Foto: Herbert Ehehalt

    Idyllische Ruhe herrscht unter mächtigen Buchen und einigen stattlichen Eichen im Mischwald in Greußenheims Flurlage "Heßnert". Lediglich ein rauschendes Rotorengeräusch von Windkraftanlagen auf der angrenzenden Uettinger Gemarkung ist unter dem dichten Blätterdach zu vernehmen. Die Stille dieses Ortes fernab der üblichen Alltagsgeräusche strahlt eine ganz besondere Atmosphäre aus. Man kann sich hier wohl fühlen - oder auch die letzte Ruhe finden im Ruhewald Greußenheim.

    Der erste Ruhewald im Landkreis

    Ein dichtes nach Tieren und Insekten benanntes Wegesystem durchzieht das Areal. Hier schuf die Gemeinde Greußenheim im Jahr 2016 den ersten Ruhewald im Landkreis Würzburg. Genutzt wird von den ausgewiesenen 4,5 Hektar zunächst aber nur eine Teilfläche von zwei Hektar. Und trotz der Wegenamen ist die gewählte letzte Ruhestätte hier weitestgehend anonym. Verschiedenfarbige Bänder an den Bäumen kennzeichnen die gewählte Art der Ruhebäume.

    Nach der Bestattung der Urnen im Waldboden im Umkreis von etwa drei Metern rund um den jeweiligen Stamm sind die betreffenden Stellen unter dem gefallenen Laub nicht mehr erkennbar. In dem naturbelassenen Wald sind Blumenschmuck, Kränze oder Gestecke an den Grabstätten nicht gewünscht. Dennoch ist jede Urne über die registrierten Koordinaten wieder auffindbar.

    Viel Überzeugungsarbeit vorab

    Für eine breite Zustimmung in Greußenheims Gemeinderat zu einem Ruhewald musste Bürgermeisterin Karin Kuhn (Bürgermitte Greußenheim) zunächst allerdings kräftig Überzeugungsarbeit leisten. Noch zu unbekannt war zum Zeitpunkt der Planung die mögliche Form naturnaher Bestattungen inmitten eines Waldes.

    Eineinhalb Jahre nach der Eröffnung des "Ruhewald Naturbestattung Greußenheim" verzeichnet die Gemeinde als Betreiber eine in so kurzer Zeit niemals erwartete positive Resonanz. Mehr als 120 Bestattungen erfolgten seither auf Basis eines Kooperationsvertrages zwischen der Gemeinde als Träger und Betreiber und der als "Erfüllungsgehilfin" beauftragten Unternehmerin Angela Stegerwald.

    Neue Ruhezeiten

    Seit Inbetriebnahme des Ruhewaldes wurden zwischenzeitlich die vertraglichen Vereinbarungen ebenso modifiziert wie die Grundlagen insgesamt. Erhalten blieb seit der Eröffnung im November 2016 hingegen die Vorgabe, dass nur Urnenbestattungen in zertifizierten, biologisch abbaubaren Urnen zulässig sind. Insbesondere wurden auf Wunsch von Interessenten und Familienangehörigen die möglichen Ruhezeiten neu gestaltet.

    Ein schlichtes steinernes Kreuz markiert den Zugang zum "Ruhewald Naturbestattung Greußenheim". Foto: Herbert Ehehalt
    Ein schlichtes steinernes Kreuz markiert den Zugang zum "Ruhewald Naturbestattung Greußenheim". Foto: Herbert Ehehalt

    Diese reichen von einem "Basisbaum", umgeben von maximal zwölf Plätzen für die Dauer von 15 Jahren, bis zu einem "Prachtbaum" mit ebenfalls maximal einem Dutzend Plätzen für eine Nutzungsdauer von bis zu 99 Jahren. Bestattungsmöglichkeiten werden unter anderem auch geboten unter einem Gemeinschaftsbaum, Partnerbaum, einem Familien-Biotop und einem nicht gezielt auswählbaren Sternschnuppenbaum. 

    Große Resonanz in der Region

    Es sind grundsätzlich alle Bestatter im Ruhewald Greußenheim zugelassen. Bürgermeisterin Kuhn sieht darin die überraschend große Resonanz ebenso begründet wie in den weitaus niedrigeren Kosten. Auf individuellen Wunsch besteht die Möglichkeit zur Anbringung allerdings nur einer Namenstafel je Baum.

    So unterschiedlich wie die Gestaltung der Trauerfeiern sind nach Aussage von Bürgermeisterin Karin Kuhn auch die Bestattungen selbst. Eine Altersstruktur der hier ruhenden Verstorbenen sei nicht erkennbar. "Im Ruhewald erfolgt die Belegung" nach Kuhns Beobachtung "von ganz jungen bis zu Alten".

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