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OCHSENFURT: Schiffstourismus kommt langsam auf Touren

OCHSENFURT

Schiffstourismus kommt langsam auf Touren

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    Über die Bilanz nach einem Jahr Tourist-Info Ochsenfurt in städtischer Hand sprachen (von links) Bürgermeister Peter Juks sowie Sabine Krüger, Anne Derday  und Selma Etzel von der Tourist-Info.
    Über die Bilanz nach einem Jahr Tourist-Info Ochsenfurt in städtischer Hand sprachen (von links) Bürgermeister Peter Juks sowie Sabine Krüger, Anne Derday und Selma Etzel von der Tourist-Info. Foto: Foto: Claudia Schuhmann

    Seit knapp einem Jahr betreibt die Stadt Ochsenfurt ihre Tourist-Info in der Hauptstraße in eigener Regie. Leiterin Anne Derday und Bürgermeister Peter Juks stellten die aus ihrer Sicht sehr erfreuliche Bilanz dieses ersten Jahres vor. „Es war die richtige Entscheidung, die bisherige Kooperation zwischen Stadt und freier Wirtschaft aufzugeben“, sagte Juks in Hinblick auf das Reisebüro, das zuvor die Zimmervermittlung betrieben hatte.

    Dass die beabsichtigte gemeinsame Tourist-Info für alle Mitgliedsgemeinden der Interkommunalen Allianz Maindreieck (ILE) am Standort Ochsenfurt nicht zustande kam, bedauert Juks noch immer. Allerdings versöhnen ihn die nun vorliegenden Zahlen mit der Tatsache, dass Ochsenfurt die Tourist-Info jetzt „nur“ für die Stadt betreibt.

    Zimmer werden hauptsächlich übers Internet gebucht

    Es sei im Zuge der Neuorganisation sehr heftig darüber diskutiert worden, warum die Stadt nun keine Zimmervermittlung mehr anbiete, sagte der Bürgermeister. Allerdings werden Buchungen von den Gästen inzwischen zumeist selbst vorgenommen, und zwar im Voraus über das Internet. „Und wenn der berühmte tropfnasse Radler in der Tourist-Info auftauchte, haben die Damen noch immer den Hörer in die Hand genommen und bei den Vermietern nachgefragt.“

    Die Damen – das sind neben Leiterin Anne Derday, Selma Etzel und Sabine Krüger, die die umgebaute und modernisierte Tourist-Info bemannen. Und zwar auch an den Wochenenden. Das habe sie sich von Anfang an auf die Fahne geschrieben, so Derday. Deshalb hat das Büro in der Sommersaison samstags von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 10 bis 13 Uhr geöffnet, außerdem freitags bis 18 Uhr. Vor allem der Samstag werde sehr gut angenommen, sagte Anne Derday.

    Hauptzielgruppe sind die Fahrradtouristen

    Überhaupt sei die Hauptsaison ein hartes Stück Arbeit gewesen. In den Sommermonaten seien pro Monat 1500 Gäste in die Tourist-Info gekommen. Als Hauptzielgruppe können in Ochsenfurt eindeutig die Fahrradtouristen ausgemacht werden. Außerdem kommen viele Tagestouristen, Wohnmobilisten und Wanderer. Erfreulicherweise komme auch der Schiffstourismus in Ochsenfurt langsam in Gang, erzählte Anne Derday.

    Obwohl die neue Anlegestelle für Hotelschiffe zwar bisher hauptsächlich genutzt wird, ohne dass deren Gäste in die Stadt kommen, ändere sich dieser Trend langsam. Etwa zehn Reisen seien im vergangenen Jahr von der Tourist-Info gezielt für Kreuzfahrt-Touristen organisiert worden, die Ochsenfurt in ihr Besichtigungsprogramm integrieren wollten, so Derday. Teil dieses Rahmenprogramms waren Wein- und Bierproben.

    Deutlich mehr Gästeführungen

    Eine deutliche Steigerung konnte die Tourist-Info bei der Zahl der Gästeführungen erzielen, nämlich ein Plus von 91 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit hätten sich die Führungen erstmals selbst getragen und sogar mit einem kleinen Plus abgeschlossen, freut sich die Leiterin der Tourist-Info. Das kann damit zusammenhängen, dass es inzwischen eine größere Auswahl an verschiedenen Stadtführungen gibt, etwa mit dem Waschweib oder dem Bierbrauer. Ochsenfurt hat außerdem gemeinsam mit der Volkshochschule und der Tourist-Info Kitzingen neue Gästeführer ausgebildet.

    Beliebt sind bei Touristen offenbar auch Souvenirs aus Ochsenfurt. Beim Verkauf verzeichnet die Tourist-Info ein Umsatz-Plus von 461 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für die Zukunft ist im Bereich Tourismus auch so Einiges geplant. Derzeit arbeite man an einer Vereinheitlichung der Beschilderung, sagte Peter Juks. Im Laufe der Jahre hat sich in Ochsenfurt ein wildes Gemisch aus Hinweisschildern in ganz unterschiedlicher Farbgebung und Gestaltung ergeben. Zum Zwecke der besseren Orientierung sollen die Hinweise auf Parkplätze, Übernachtungsmöglichkeiten oder touristische Attraktionen künftig einheitlich gestaltet sein.

    Die Museen sollen modernisiert werden

    Außerdem, so Juks, wolle sich die Stadt mehr um die bisher eher stiefmütterlich behandelten Museen kümmern. In den 1980er Jahren, als die Konzepte für die Museen erstellt wurden, seien diese zeitgemäß und gut gewesen. Seither jedoch habe sich nichts mehr geändert. Im Zuge des geplanten, überregional bedeutsamen Main-Museums im Spital sollen auch das Heimat- und Trachtenmuseum überarbeitet werden.

    Eine für sie erfreuliche Beobachtung teilte Anne Derday beim Pressetermin noch mit: „Wer uns kennt, liebt uns.“ Touristen, die schon früher einmal in Ochsenfurt gewesen seien, kämen gerne wieder. Manch einer fahre sogar bei Stau von der Autobahn, um die Zeit zu nutzen und der Stadt wieder einmal einen Besuch abzustatten.

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