Das Wurzelgeflecht hat dazu beigetragen, dass die freie Wasserfläche des Seeleins, die 1998 noch 500 Quadratmeter betrug, bis auf wenige Quadratmeter verschilft ist. Der Bagger muss die Wurzelentfernung vorsichtig vorantreiben, damit die wasserundurchlässige Tonschicht des Untergrunds nicht zerstört wird. Der leicht stinkende Faulschlamm wird am südwestlichen Rand des Seeleins vorübergehend zu einem schwarzen Hügel aufgetürmt. Erst wenn er abgetrocknet ist oder tief gefroren, wird er abtransportiert.
Dieter Müller, Leiter des Gartenamtes und zugleich Geschäftsführer des Landschaftpflegeverbandes für Mensch und Natur der Stadt Würzburg, berichtete, dass nach dieser Maßnahme zu erwarten ist, dass „für ein paar Jahre“ die Wasserfläche offen bleibt. Diese Aktion, die etwa 6000 Euro kostet, kann gründlicher durchgeführt werden, weil der Landschaftspflegeverband höhere Zuschüsse als die Kommune erhält.
Dr. Uwe Buschboom, der jahrelang die Vegetation rund im und um das Seelein wissenschaftlich erfasst hat, befürchtet, dass die Wurzelentfernung nicht tief genug geht. Die schnelle Verschilfung des Seeleins führt er auch neben tierischer Verkotung darauf zurück, dass das düngergesättigte Wasser des Sportplatzes ins Seelein eingeleitet wird, ein Problem mit dem sich auch der Bürgerverein Heuchelhof (BVH) schon vor Jahren befasst hatte. Die Lösung läge nur in einer eigenen Trasse der Sportplatzentwässerung in einen Hauptkanal. Buschboom wies auch darauf hin, dass das Seelein Grundlage der Besiedlung des Heuchelhofs nach der letzten Eiszeit durch Bandkeramiker gewesen ist. Über Jahrhunderte sei es nicht zu einer Verschilfung gekommen.
Ein Teil des Schilfes, auch an der Straße, wird stehen bleiben. Aber die offenen Wasserflächen des Seelein gehören zum naturnahen Erlebnishorizont der Bewohner des Stadtteils, wie Anfragen zur Entschilfung an den BVH immer wieder zeigten.
Die neu in der Sonne funkelnden Wasserflächen werden zu einem erfreulichen Weihnachtgeschenk.