Die lange und bewegte Ortsgeschichte des Marktes Rimpar spiegelt sich im Schloss Grumbach, dem historischen Wahrzeichen Rimpars. Das heutige Erscheinungsbild geht zurück auf den Würzburger Fürstbischof Julius Echter, der hier seine Sommer- und Jagdresidenz einrichtete und die frühere Burg im Renaissancestil umbaute.
1980 von der Marktgemeinde erworben, befinden sich hier heute das Rathaus und gleich mehrere Museen. Ausgestellt werden archäologische Fundstücke aus der Vor- und Frühzeit sowie der Zeit Kelten, es gibt ein Bäckerei-, ein Trachten-, sowie ein Maurer- und Zimmermuseum. Die Rittersäle sollen laut Kunstkennern zu den „schönsten Renaissancesälen Deutschlands“ gehören.
Nicht jedermanns Sache ist das Kriminalmuseum, das sich mit dem frühneuzeitlichen Gerichtswesen zur Zeit Wilhelm von Grumbachs beschäftigt. Auch gibt es auf Vereinbarung Führungen in die Grumbachschen Verliese, viele metertiefe Steingewölbe, in denen die Gefangenen in Kälte und Nässe, ganz ohne Tageslicht vor sich dahin darbten.
Historisch bekannt geworden ist das Schloss durch einen seiner bekanntesten Schlossherrn von Rimpar, Wilhelm von Grumbach (1503-1567), einem angeblich skrupellosen Abenteurer und Kriegsherrn. Bekannt wurde er durch eine blutige Fehde, die er - ein Anhänger des Protestantismus - gegen Fürstbischof Melchior Zobel von Giebelstadt führte. Grumbach gilt als Auftraggeber für eine Gruppe von Wegelagerern, die den Fürstbischof an der Alten Mainbrücke ermordeten. Allerdings waren seine Güter, die sich um Würzburg herum gruppierten und seine erhebliche Streitmacht auch dem geistlichen Fürsten ein Dorn im Auge.
Grumbach flüchtete nach Frankreich. Von hier aus organisierte er politische Ränke zwischen den europäischen Landesherren und schürte einen allgemeinen Ritteraufstand. Da ihm das Geld ausging, kam es nicht so weit. Mit der Reichsacht bedacht, wurde er schließlich im sächsischen Gotha gestellt. Seine Strafe: Hinrichtung durch Vierteilen. Das Richtschwert, mit dem er gerichtet wurde, ist heute im Schloss ausgestellt. Ob Wilhelm von Grumbach wirklich der Unhold war, wie er oft dargestellt wird, ist heute unklar. Das Bild, das wir heute von ihm haben, geht zurück auf die katholische, gegenreformatorische Geschichtsschreibung: Neutral war sie nicht.
Das Schloss ist unbedingt einen Ausflug wert. Nähere Informationen zu den Führungen, Sonderausstellungen, Vorträgen und Konzertabenden gibt es auf der Internet-Seite des Freundeskreis Schloss Grumbach. Geöffnet sind die Museen von April bis Oktober, sonntags von 14 bis 16.00 Uhr. Als Ansprechpartner und Kenner des Schlosses und seiner Geschichte gibt Vereinsvorsitzender Edwin Hamberger Auskunft. Die Schlossgaststätte ist täglich geöffnet.