Elf Wochen läuft die Landesgartenschau am Hubland nun schon. Neben Lob gab es, wie berichtet, auch Kritik, auf die von den Verantwortlichen auch reagiert wird, es wird nachgebessert. Was hält der Mann an der Spitze des Rathauses von "seiner" Landesgartenschau? Immerhin ist Oberbürgermeister Christian Schuchardt der Chef der Verwaltung.
"Ich finde die Gartenschau klasse, weil sie hochmodern und zeitgemäß als beeindruckender Landschaftspark daher kommt", sagt er auf Anfrage. In rekordverdächtiger Zeit habe sich das US-Militärgelände in eine zukunftsträchtige Stadt- und Erholungsfläche verwandelt. "Das kritisiert niemand, sondern neben Anlaufproblemen geht es hauptsächlich um das Erwartungsmanagement", glaubt er. "Es geht bei der Kritik um die Anzahl und Großflächigkeit von Blumenrabatten und lange Wege ohne Schatten und im Übrigen um den Maßstab der LGS 1990. Der Vergleich mit der LGS von 1990 hinkt aber insofern, als es damals einen guten schattenspendenden Baumbestand in historischer Umgebung der freigelegten Festungsmauern gab", sagt der OB.
Die alte Landebahn als Frischluftschneise für den neuen Stadtteil
Zudem sei in den Planungen zum Konversionsgelände für den neuen Stadtteil in zahlreichen Bürgerwerkstätten von den Bürgern genau der Reiz und die Weitläufigkeit um die alte Landebahn als Frischluftschneise für den neuen Stadtteil herausgearbeitet worden. "Wir sind dabei den Wünschen der zukünftigen Bewohner des Stadtteils nachgekommen. Für die Inhalte der Ausstellung und die Pflanzplanungen wurden wir von den Profis der bayerischen Landesgartenschaugesellschaft begleitet", sagt Christian Schuchardt. "Jede LGS hat ihre Eigenheiten, die unter anderem vom jeweiligen Gelände aber auch von den Wünschen der Bürger abhängen."
"Natürlich haben wir über die Kritik stadtintern und mit dem Stadtrat diskutiert und wir finden die Konzeption, die Anmutung und das Veranstaltungsprogramm weiterhin richtig und gut", sagt er. Die Kritikpunkte seien aufgegriffen worden. Deswegen steuere auch die LGS-Geschäftsführung nach. Dazu gehöre unter anderem mehr Informationen zur Geschichte im Eingangsbereich mit großen Schautafeln und die Einrichtung einer LGS-Bahn für Familien mit Kindern und Senioren an den heißen Tagen, die voraussichtlich in zwei Wochen startet.
Selbstverständlich werde das Feedback ausgewertet
"Aber es wird mit Sicherheit auch weiterhin Kritik geben, das ist im Facebook-Zeitalter so. Das sind aber auch nicht Tausende", so Schuchardt weiter. Selbstverständlich werde das Feedback ausgewertet und nachgesteuert, wenn es angezeigt sei. "Wenn man ein Gelände entwickelt und mit einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert, wird man nie alle Erwartungen erfüllen können", weiß er. Die Erwartungshaltungen der Besucher seien genauso vielfältig wie die Besucher an sich. Außerdem gebe es zum Beispiel ja auch in den Leserbriefen in der Zeitung viele positive Stimmen.
"Ich war bereits neben den Terminen von Amtswegen fünf Mal privat auf der LGS - ein tolles Gelände, auf dem man sehr gut entspannen kann. Und ich persönlich finde, die Landesgartenschau bietet viel und das für jeden, von der freien Fläche über Themenparks bis hin zu einem vielseitigen und spannenden Veranstaltungsprogramm, das vor allem von Menschen und Organisationen aus der Stadt und der Region bestritten wird", sagt der Oberbürgermeister. Aber auch hier gelte: Das Freizeitangebot und -verhalten habe sich gegenüber 1990 verändert.
Hier ist ein ganz neuer Stadtteil mit einem fantastischen Landschaftspark entstanden
Der Würzburger Oberbürgermeister hält die Landesgartenschau bereits jetzt für einen Riesenerfolg. Und zwar durch ihre Nachhaltigkeit und Zukunftsträchtigkeit, wie er sagt. "Wie gesagt, hier ist ein ganz neuer Stadtteil mit einem fantastischen Landschaftspark entstanden. Das ist so viel mehr und so viel nachhaltiger als ,nur' eine Blümchenschau. Ohne den Schrittmacher Gartenschau wäre wohl manches nicht so schnell gegangen. Und, wer würde nicht gerne auf dem Hubland wohnen?", fragt er.