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KLEINRINDERFELD: Seit 100 Jahren sprudelt das kostbare Nass

KLEINRINDERFELD

Seit 100 Jahren sprudelt das kostbare Nass

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    Alte Kolbenpumpe von 1911 vor modernem Druckstoßkessel: André Henneberger, Geschäftsleiter Ulrich Stadlbauer und Bürgermeisterin Eva Linsenbreder (von links) im Kleinrinderfelder Wasserhaus.
    Alte Kolbenpumpe von 1911 vor modernem Druckstoßkessel: André Henneberger, Geschäftsleiter Ulrich Stadlbauer und Bürgermeisterin Eva Linsenbreder (von links) im Kleinrinderfelder Wasserhaus. Foto: Foto: Franz Nickel

    Seit genau 100 Jahren haben die Kleinrinderfelder eine eigene Trinkwasserversorgung. Das „Lebensmittel Nummer 1“ wird aus zwei Tiefbrunnen nahe dem Grundbach im Kesselbodengraben gefördert. Vom Ortsteil Limbachshof kommend sieht man das über einem Brunnen errichtete Wasserhaus in der Senke stehen.

    Hausherr ist André Henneberger, der seit acht Jahren als Fachkraft für Wasserversorgungstechnik für die Kommune tätig ist. Allen ist er als „Wasserwart“ bekannt. „Ich bin ein Verfechter der eigenen Wasserversorgung“, sagte er in einem Gespräch mit dieser Zeitung. Man sei unabhängig und könne eigene Entscheidungen treffen, begründete er seine Meinung.

    „Die Bürger würdigen die Investitionen der Gemeinde“

    André Henneberger Wasserwart in Kleinrinderfeld

    Jeweils im wöchentlichen Wechsel wird einer der beiden Brunnen genutzt. Pro Stunde fließen circa 35 Kubikmeter des kostbaren Rohstoffs heraus. Der benötigte Tagesverbrauch beträgt zwischen 200 und 400 Kubikmeter.

    Henneberger machte darauf aufmerksam, das Kleinrinderfeld keine Aufbereitungsanlage braucht, zur Sicherheit sei jedoch eine Anlage mit ultra-violettem Licht in Betrieb. Falls coliforme Keime auftreten sollten, würden sie dadurch eliminiert.

    Der Wasserwart erinnerte an die Generalsanierung der gesamten Trinkwasserversorgungsanlage zwischen 2001 und 2005. Insgesamt wendete die Kommune dafür rund 1,3 Millionen Euro auf.

    Besonders stolz ist er auf die sehr gute Qualität – beispielsweise betrugen die Nitratwerte in beiden Brunnen bei Proben am 28. Juni diesen Jahres 25,8 bzw. 25,6 Milligramm je Liter und liegen damit weit unter dem Grenzwert von 50 Milligramm.

    „Die Bürger würdigen die Investitionen der Gemeinde“, weiß Henneberger aus Erfahrung. Er fügte hinzu, obwohl man über genügend Wasser verfüge, sollten die Bürger auch in Zukunft damit nicht verschwenderisch umgehen, sondern weiterhin so sparsam bleiben wie bisher.

    Bürgermeisterin Eva Linsenbreder informierte, dass der Verbrauch innerhalb von 20 Jahren um mehr als 20 000 Kubikmeter auf etwa 95 000 Kubikmeter zurückgegangen sei. „Relativ früh“ habe Kleinrinderfeld vor 100 Jahren eine eigene Trinkwasserversorgung aufgebaut. Damals sei auch die Leitung nach Limbachshof gelegt worden.

    „Wir schütten Wasser mit guter Qualität und müssen es seit etwa neun Jahren nicht mehr chloren“, sagt die Bürgermeisterin stolz. Die Gemeinde habe aber auch viel dafür getan. Unter anderem wurde ein großes Wasserschutzgebiet ausgewiesen. Die Gemeinde gebe den Landwirten in diesem Schutzgebiet Ausgleichszahlungen: „Sie machen sehr gut mit“.

    Einmal pro Jahr findet die aufwändige Wasseruntersuchung statt. Jeden Monat – vorgeschrieben ist ein Turnus von einem Vierteljahr – entnimmt Henneberger Wasserproben, die bakteriologisch geprüft werden.

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