Die Polizei hat am Donnerstagabend bei Wohnungsdurchsuchungen in Würzburg einen selbstgebauten pyrotechnischen Gegenstand sichergestellt. Das gaben das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Würzburg in einer gemeinsamen Erklärung bekannt. Demnach waren zur Bewertung auch Spezialisten des Landeskriminalamts hinzugekommen. Vier Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen. Die Kripo ermittelt nun in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg.
Ein selbstgebauter pyrotechnischer Gegenstand bei Durchsuchung gefunden
Wie es in der Erklärung weiter heißt, hätten der Polizei Erkenntnisse vorgelegen, wonach eine Gruppe von vier Männern im Alter zwischen 22 und 40 Jahren offensichtlich im Begriff gewesen sei, einen selbstgebauten Sprengkörper herzustellen. Um etwaige Gefahren für die Bevölkerung auszuschließen, traten Beamte der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei Würzburg unmittelbar an die Tatverdächtigen heran und durchsuchten noch in der Nacht auf Freitag deren Wohnungen in der Zellerau. In einer Wohnung sei ein entsprechender Gegenstand aufgefunden worden, sagen Polizei und Staatsanwaltschaft.

Zur Einschätzung der Gefährlichkeit und um den sicheren Abtransport zu gewährleisten, waren auch Beamte des Landeskriminalamtes vor Ort. Diese nehmen nun weitere Untersuchungen vor, um den Eigenbau abschließend bewerten zu können. Vorsorglich waren für die Zeit des Einsatzes die unmittelbar benachbarten Wohnungen des Mehrfamilienhauses geräumt worden. Die betroffenen Anwohner wurden für die Dauer des Einsatzes in der Wache des Rettungsdienstes untergebracht.
Herstellung aus frei verkäuflichen Feuerwerkskörpern?
Nach ersten Erkenntnissen hätten die Tatverdächtigen bei ihrem Eigenbau mit ursprünglich frei verkäuflichen Feuerwerkskörpern hantiert, heißt es in der Mitteilung. Zu den weiteren Hintergründen ermittele nun die Kripo Würzburg. Hinweise auf geplante Straftaten mit dem Sprengkörper lägen bislang nicht vor.

Drei der Männer wurden nach Durchführung der kriminalpolizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Ein 40-Jähriger aus der Gruppe wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Ein Haftbefehl wurde nicht erlassen. Die vier Tatverdächtigen müssen sich nun in einem Strafverfahren nach dem Sprengstoffgesetz verantworten, informieren Polizeipräsidium und Staatsanwaltschaft.