Auch in Unterfranken leben viele tausend Menschen, die aus ihren Heimatländern geflohen sind und hier Schutz suchen. Kriege, Gewalt, Verfolgung, Armut und die Folgen des Klimawandels zwangen sie, ihre Heimat zu verlassen, meldet eine Pressemitteilung der Katholische Akademie, der die nachfolgenden Informationen entnommen sind. Viele sind schwer krank an Körper, Geist und Seele. Wie könnte geholfen werden, und wie sieht die Realität bei uns tatsächlich aus. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von medmissio berichten von ihren guten und schlechten Erfahrungen und suchen nach Lösungen.
Deutschland erlebt seit 2015 einen erheblichen Zustrom von Menschen aus unterschiedlichen Ländern. Migration ist zu einem gesellschaftlichen und zunehmend politischen Thema geworden, an dem sich eine oftmals toxische Diskussion entzündet. Vielfach werden Geflüchtete und Asylsuchende, oft auch generell Fremde und Ausländer als Bedrohung wahrgenommen, insbesondere was die Gefahr des Einschleppens gefährlicher Krankheiten angeht. Es gibt viele, die versuchen, die Betreuung von Flüchtlingen von sich zu schieben und dies mit Infektionsgefahren, Abrechnungsschwierigkeiten oder Verständigungsproblemen begründen.
Flüchtlinge sind nicht gefährlich, sie sind gefährdet! Die Gefahr einer Ansteckung ist für die deutsche Gastbevölkerung, auch für Helfer und Personal der Einrichtungen, sehr gering. Allerdings führen die Lebensbedingungen von Geflüchteten, die hygienisch oftmals zweifelhaften Not- und Massenunterkünfte, der geringe Lebensraum, der schlechtere Zugang zu einer präventiven und kurativen medizinischen Versorgung sowie ein anderes Risikoverständnis für die Gefahren von Infektionen zu einem erhöhten Krankheitsrisiko für die Betroffenen, so die Pressemitteilung weiter. Gesundheitsfürsorge, wenn sie im richtigen Sinne verstanden wird, muss deshalb ein Umdenken erzwingen: weg von einer Politik des Abschirmens hin zu einem verbesserten niederschwelligen Zugang zu einer umfassenden und den jeweiligen Bedürfnissen angepassten Gesundheitsversorgung.
In Unterfranken gibt es inzwischen verschiedene Ansätze, die medizinische Versorgung von Geflüchteten und Asylsuchenden zu verbessern. In einer öffentlichen Diskussion soll erreicht werden, ein komplexes Problem umfassend zu beleuchten und realistische Lösungen zu erarbeiten, um das Recht auf Gesundheit für alle bei uns zu verwirklichen. Bei einem Vortrag referieren Nadja Rupp, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (medmissio), Sr. Juliana Seelmann, Fachkraft für Gesundheits- und Krankenpflege (Oberzeller Franziskanerinnen) und Prof. Dr. August Stich, Lehrstuhl für Klinische Infektiologie (Universität Würzburg). Die Moderation übernimmt Dr. Michael Kuhnert, Leiter der Geschäftsstelle von medmissio.
Die Veranstaltung findet am Montag, 23. September, von 19.00 bis 20.30 Uhr im Burkardushaus, Tagungszentrum am Dom, Am Bruderhof 1, in Würzburg statt. Kosten 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Eine Anmeldung ist bis zum 16. September erforderlich bei der Domschule Würzburg, Tel.: (0931) 38643111, Am Bruderhof 1 in Würzburg, E-Mail info@domschule-wuerzburg.de oder unter www.domschule-wuerzburg.de