Ein Expertenworkshop zum Thema "Soziale Nachhaltigkeit in Quartieren" fand an der Umweltstation der Stadt Würzburg statt. Die Veranstaltung ist Teil des Projekts "CircularGreenSimCity", an dem der Würzburger Stadtteil Grombühl und die Stadt Asperg in Baden-Württemberg beteiligt sind. Prof. Dieter Kulke von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) betonte, dass Nachhaltigkeit nicht nur in den drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales gedacht werden sollte. Er erklärte, dass funktionierende Ökosysteme die Basis für soziale Beziehungen darstellen und somit den Ausgangspunkt für ökonomisches Handeln bilden, heißt es in einer Pressemitteilung der THWS.
Im Rahmen des Workshops wurden zwei Projekte zur Förderung sozialer Nachhaltigkeit vorgestellt. Ein Projekt mit Studierenden der Sozialen Arbeit führte zur Entwicklung der Stadtteilzeitung "Sanderschau", die zur sozialen Identifikation mit dem Stadtteil beitragen solle. Ein weiteres Projekt in Zusammenarbeit mit dem Quartiersrat der Sanderau schuf eine Plattform zur Weiterentwicklung des Stadtteils, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken, etwa durch neue Begegnungsmöglichkeiten.
Kulke hob hervor, dass ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit sich gegenseitig stärken können. Als Beispiel nannte er die solidarische Landwirtschaft in Würzburg, die durch die Solidarität von Produzenten und Konsumenten sozial nachhaltig sei, durch die Produktion gesunder Lebensmittel ökonomisch nachhaltig und durch die Orientierung an ökologischen Richtlinien ökologisch nachhaltig. Angesichts des Klimawandels gewinnt Nachhaltigkeit in der Stadt- und Quartiersentwicklung an Bedeutung. Soziale Arbeit spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie sich besonders der sozialen Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit widmet.