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Gramschatz: Spontaner Einsatz: Feuerwehrmann fährt mit dem Traktor zum Brand

Gramschatz

Spontaner Einsatz: Feuerwehrmann fährt mit dem Traktor zum Brand

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    Leon Ringelmann und Frank Sendner (rechts) kamen zufällig an einem Hausbrand in Gramschatz vorbei und halfen ganz selbstverständlich, bevor die alarmierten Löschzüge eintrafen.
    Leon Ringelmann und Frank Sendner (rechts) kamen zufällig an einem Hausbrand in Gramschatz vorbei und halfen ganz selbstverständlich, bevor die alarmierten Löschzüge eintrafen. Foto: Daniel Peter

    Leon Ringelmann saß gerade auf dem Traktor, als er vergangene Woche Rauch über Gramschatz sah. "Im gleichen Moment löste auch mein Melder aus", erzählt der freiwillige Feuerwehrmann. Der 20-Jährige zögerte nicht lang und fuhr direkt zum Einsatz. "Mit dem Traktor hätte es zu lange gedauert, erst zur Wache nach Erbshausen zu fahren. Der Rauch, den Ringelmann da am 10. Januar aufsteigen sah, stammte von einem Garagenbrand.

    Tagsüber sind wenige Freiwillige einsatzbereit

    Freitagvormittag gegen neun ging der Notruf bei der Integrierten Leitstelle ein – eine denkbar schlechte Zeit, denn tagsüber sind oft nur wenig freiwillige Feuerwehrmänner einsatzbereit. Dirk Wiesner, Kommandant der Gramschatzer Feuerwehr, erklärt: "Wir haben in Gramschatz selbst nur wenige Arbeitsplätze, deshalb haben die Kameraden lange Anfahrtswege, etwa aus Würzburg oder Schweinfurt."

    Schnell im Einsatz war an diesem Freitagmorgen deswegen nur ein Gramschatzer Feuerwehrmann, Florian Beetz. "In so einem Fall muss man natürlich abwägen, was man tut", erklärt Kommandant Wiesner. Alleine zum Einsatz fahren und sich vielleicht selbst in Gefahr bringen? Oder warten. "Ein weiterer Kamerad und ich waren aus Würzburg auf dem Weg, also haben wir besprochen, dass Florian vorweg fahren soll und wir später direkt zum Einsatzort kommen würden", so Wiesner.

    Estenfelder Feuerwehrmann sieht den Brand zufällig

    Frank Sendner fuhr zufällig durch Gramschatz, als er auf die Menschentraube vor der brennenden Garage aufmerksam wurde. Als er sah, dass in dem vorfahrenden Löschfahrzeug nur ein einzelner Feuerwehrmann saß, reagierte er sofort. Der 41-Jährige ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Estenfeld: "Ich weiß genau, wie schwierig es ist, tagsüber genug Kameraden zu bekommen. Also bin ich direkt zum Kollegen gegangen und habe gefragt, ob er Einsatzkleidung für mich im Auto hat."

    Zu dritt kümmerten sich Sendner, Ringelmann und Beetz zunächst um den Besitzer der brennenden Garage. "Der war in Sorge um seinen Oldtimer, der in der Garage stand", so Sendner. Immer wieder sei er in die Garage gelaufen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Gemeinsam beruhigten die drei den Mann, der zu diesem Zeitpunkt schon rußverschmiert war, bis schließlich ein Rettungswagen eintraf.

    Helfer bereiten Wasserversorgung vor

    Zu dritt planten die Feuerwehrmänner den nächsten Schritt: "Zum Glück sind alle Löschfahrzeuge relativ ähnlich aufgebaut", so Sendner. Während Beetz die Pumpe vorbereitete, kümmerten Sendner und Ringelmann sich um die Wasserversorgung, räumten herumstehende Fahrräder aus dem Weg und machten so Platz für die Feuerwehren aus Erbshausen-Sulzwiesen, Hausen und Arnstein, die schließlich zur Verstärkung eintrafen.

    Als die Wehren schließlich eintrafen, gingen sie direkt unter Atemschutz in das Gebäude, löschten das Feuer und beseitigten den Qualm. "In der Garage konnte man keine 20 Zentimeter weit sehen", erzählt Kommandant Dirk Wiesner. Die Brandursache ist noch nicht offiziell bekannt.

    Feuerwehr sucht dringend Ehrenamtliche

    Die Gramschatzer Wehr hat etwa 150 Mitglieder, 25 davon sind aktiv im Einsatz. "Die Leute wundern sich gern, warum zu einem kleinen Brand tagsüber manchmal fünf oder sechs Löschfahrzeuge kommen", sagt Wiesner. "Weil tagsüber wenig Freiwillige kommen können, werden viele Wehren alarmiert. Die kommen dann jeweils mit einem Auto, in dem aber vielleicht nur ein oder zwei Feuerwehrmänner sitzen." Sendner sieht das als Warnsignal: "Wir brauchen eigentlich viel mehr Menschen, die sich in der Feuerwehr engagieren."

    Ein brennende Garage ist für die Freiwillige Feuerwehr eigentlich kein großer Einsatz. Wiesner ist dennoch froh, dass Sendner, Ringelmann und Beetz so schnell vor Ort waren. "Dem Besitzer der Garage wäre womöglich noch etwas viel Schlimmeres passiert, wenn die drei Kollegen ihn nicht aufgehalten hätten." 

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