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WÜRZBURG: Stadtbild-Kommission steht in den Startlöchern

WÜRZBURG

Stadtbild-Kommission steht in den Startlöchern

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     Der Kommission gehören auch fünf namhafte Architekten an. Sechs Jahre, nachdem sich der damalige Baukunstbeirat im Streit aufgelöst hatte, gibt es damit wieder ein Gremium, in dem über die Qualität von Architektur und Städtebau diskutiert wird.   Wichtiger Unterschied zu früher: Die Sitzungen und damit die Bewertungen von Bauprojekten finden nun – grundsätzlich – öffentlich statt. Viermal im Jahr soll die KSA unter Vorsitz des Oberbürgermeisters tagen. Er bestimmt die Tagesordnung. Aber auch aus der Kommission heraus können Projekte auf die Agenda gesetzt werden – wenn dies mindestens vier Mitglieder beantragen.

    Die Stadt Würzburg hat mit zwölf der 19 Stimmen in der Kommission (siehe „Daten und Fakten“) ein klares Übergewicht.   Dies hatte beim Beschluss im Frühjahr für Kritik gesorgt. Der Stadtrat, so der Vorwurf, berate sich selbst. OB Georg Rosenthal dagegen hält es für richtig, den Stadtrat frühzeitig in die Diskussion mit Fachleuten einzubeziehen. Den Sommer über war es still geworden um das neu formierte Gremium. Erst vergangene Woche berichtete Stadtbaurat Christian Baumgart bei einer Podiumsdiskussion von der bevorstehenden Einsetzung durch den Stadtrat.

    Die Kommission kann Neu- oder Umbauten nicht selbsttätig verhindern oder stoppen. Sie ist rein beratend im Einsatz. Gleichwohl, so steht es in der Präambel, wird ihren Empfehlungen eine „große Tragweite“ beigemessen. Sie gilt als „wesentliches Kriterium“ für die Entscheidungen der Stadtverwaltung. Auch in der Würzburger Architektenschaft hält man die KSA für einen Gewinn – gerade weil (im Gegensatz zum früheren Baukunstbeirat) lokale und möglicherweise befangene Architekten nicht mitwirken.   „Der Blick über den Würzburger Tellerrand ist nur hilfreich“, sagt Ulrich Pfannschmidt, Sprecher des Würzburger Treffpunktes Architektur. Die fünf Architektenplätze in der Kommission seien namhaft und „sehr akzeptabel“ besetzt worden. Durch die öffentliche Diskussion könne der Bürger städtebauliche Beschlüsse besser nachvollziehen. Pfannschmidt rät Bauherrn, sich mit Plänen möglichst frühzeitig an die Kommission zu wenden, um ohne großen Aufwand und Kosten noch Korrekturen vornehmen zu können.

    Die fünf externen Architekten (bestellt sind dazu zweimal fünf Vertreter) bringen viel Erfahrung mit. So führte Ferdinand Stracke bis 2003 den Lehrstuhl für Städtebau und Regionalplanung an der Uni München. Christiane Thalgott ist als langjährige Münchner Stadtbaurätin bekannt.

    Dagegen ist einer, den viele in der Stadtbild-Kommission erwartet hatten, nicht dabei: Denkmalschützer und CSU-Stadtrat Willi Dürrnagel. Seine Fraktion hat ihn ausgebremst und nicht einmal als einen von vier Stellvertretern benannt. Er wundere sich und bedauere dies, sagte Dürrnagel auf Anfrage. Er werde aber an öffentlichen Sitzungen der Kommission teilnehmen und im Stadtrat sowie anderweitig seine Meinung äußern – „ob die der Fraktion passt oder nicht.“ Mehrfach in der Vergangenheit war Dürrnagel in Stadtbildfragen von der CSU-Linie abgewichen.

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