Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernt man. Wenn das zutrifft, könnte man übertragen: Nicht in die Schulen, sondern in das Leben, in die Zukunft investiert man. So gesehen ist jeder Euro, den die Stadt in die Ertüchtigung ihrer Schulen steckt, gut angelegtes Geld.
Substanz in Gefahr
Es herrschen in Würzburg teils skandalöse Zustände. Da bröckelt der Putz, sind Fenster undicht und Toiletten über Jahre heruntergekommen. Längst geht es nicht mehr um Kosmetik, sondern um die Substanz. In einigen Schulen legen Eltern selbst Hand an, weil einfach nichts passiert. Es wird höchste Zeit, dass sich das ändert.
Würzburg ist heute zwar nicht reich, aber finanziell doch deutlich besser gebettet als noch vor zehn bis 15 Jahren. Überall wurde damals gespart und gestrichen, auch bei den Schulen. Es herrscht massiver Nachholbedarf.
Plan setzt die Leitplanken
Immerhin: In den vergangenen Jahren ist schon deutlich mehr Geld für Sanierungen geflossen. Darüber herrschte im Stadtrat weitgehend Konsens. Das lässt hoffen, dass man sich fraktionsübergreifend auch zu dem nun vorgelegten Investitionsplan für die Schulen bekennt. Er greift mit 15 Jahren weit voraus, skizziert den Weg und setzt die Leitplanken. Das ist weitsichtige Politik.
Nur: Diesem allgemeinen Bekenntnis für bessere Schulen müssen Schritt für Schritt, Jahr für Jahr die Taten folgen. Zu oft haben wir schon Rückzieher erlebt, wenn es finanziell ans Eingemachte geht. Das darf hier nicht passieren! Zwei bis drei Millionen Euro pro Jahr zusätzlich – das ist nicht nur in Zeiten hoher Steuereinnahmen machbar.
Wichtiger Standortfaktor
Für die Schulstadt Würzburg geht es um einen wichtigen Standortfaktor. Und für die Jugend um nichts weniger als ihre Perspektiven. Bildung ist Zukunft. Deshalb: Bitte klotzen statt kleckern!