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WÜRZBURG/SCHWEINFURT: Steigende Mietpreise: Neue Rechte für Mieter

WÜRZBURG/SCHWEINFURT

Steigende Mietpreise: Neue Rechte für Mieter

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    Auch in Unterfranken steigen die Mieten. Dass die nun geplante Verschärfung der Mietpreisbremse daran etwas ändert, glauben die Akteure auf dem Wohnungsmarkt nicht.
    Auch in Unterfranken steigen die Mieten. Dass die nun geplante Verschärfung der Mietpreisbremse daran etwas ändert, glauben die Akteure auf dem Wohnungsmarkt nicht. Foto: Foto: Arno Burgi, dpa

    Um die ständige Steigerung der Mietpreise vor allem in Ballungsgebieten zu stoppen, hat das Bundeskabinett am Mittwoch neue Rechte für Mieter und schärfere Regeln für Vermieter beschlossen. Dass sich dadurch die Lage auf dem Wohnungsmarkt entspannt, glauben die Betroffenen in Unterfranken nicht. „Es fehlt einfach an Wohnungen“, heißt es unisono bei Mieter- und Hausbesitzerverein.

    Ein offizieller Mietspiegel existiert für Schweinfurt, nicht jedoch für Würzburg. Übersichten von Maklern und einschlägigen Internetportalen bestätigen, dass die Mieten in der Universitätsstadt im Schnitt zwischen fünf und zehn Prozent pro Jahr steigen. „Der Wohnungsbedarf ist einfach größer als das Angebot“, sagt Jürgen Kirchner, Vorsitzender des Haus- und Grundbesitzervereins Würzburg. Wenn Wohnungseigentümer bei Neuvermietungen jetzt zu mehr Transparenz, etwa über die Vorgänger-Miete, verpflichtet werden, ändere das wenig. Solange sich jemand finde, der bereit sei, aus welchen Gründen auch immer, eine hohe Miete zu zahlen, seien solche Regelungen ein stumpfes Schwert. Kirchner plädiert dafür, durch eine Vereinfachung von Bauvorschriften und/oder eine Senkung der Grunderwerbssteuer die Bautätigkeit zu erhöhen.

    Lage in Schweinfurt weniger angespannt

    Das Wohnungsangebot zu verbessern, ist auch die Strategie, auf die der Mieterverein Schweinfurt setzt. Zwar sei die Lage in der Kugellagerstadt längst nicht so angespannt wie in Würzburg, besonders für Familien mit Kindern sei es aber auch dort schwieriger geworden, bezahlbare Mietwohnungen zu finden, so Vorstandsmitglied Stefan Große. Die öffentliche Hand sei gefordert, mehr für den sozialen Wohnungsbau zu tun und den Markt nicht nur privaten Investoren zu überlassen. Dass strengere Gesetze viel helfen, bezweifelt Anwalt Große. Den Nachweis zu führen, dass eine Mieterhöhung nicht rechtens ist, gestalte sich in der Praxis „häufig schwierig“.

    In vier Kommunen in Unterfranken, in Würzburg, Aschaffenburg, Goldbach (Lkr. Aschaffenburg) und Gerbrunn (Lkr. Würzburg) gilt seit 2015 die Mietpreisbremse, das heißt bei der Neuvermietung von Bestandswohnungen darf die ortsübliche Miete nicht um mehr als zehn Prozent überschritten werden. Doch schon der Begriff „ortsübliche Miete“ hinterlässt Fragen. „7,28 bis 13 Euro pro Quadratmeter“, heißt es im „Mietspiegel Gerbrunn“ eines Online-Portals. Probleme mit der Regelung seien ihm keine bekannt, sagt Stefan Wolfshörndl, Bürgermeister der Würzburger Speckrandgemeinde Gerbrunn, „weder seitens der Vermieter noch der Mieter“. Politisch sei es richtig, Mietern „mehr Waffengleichheit“ zu verschaffen, so der SPD-Politiker. Wichtiger aber sei es, „mehr zu bauen“.

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