Seit über einer Woche hämmern und meißeln vier Bildhauer in der Ortsmitte von Kirchheim an ihren Skulpturen aus heimischem Muschelkalk und lassen sich dabei über die Schultern schauen. Die Bildhauer sind weit vorangekommen. Steinsplitter und Steinbrocken häufen sich rund um die vier Arbeitsplätze. Ein feiner Steinstaub hat sich über das ganze Anwesen gelegt.
Die Skulptur „Durchdringung“ von Kurt Grimm aus Kleinrinderfeld zeigt deutlich den steinernen Ring, der sich aus einem Steinquader löst.
Dierk Berthel aus Rannungen bei Schweinfurt, Vorsitzender des BBK Unterfranken, kombiniert einen Steinblock mit Stahl – inspiriert von der Struktur der Natursteinmauer, die den Göbelhof umgibt. Offene Löcher, in denen einst die Balken eines Gebäudes verankert waren, spiegeln sich in seinem Steinblock.
Christoph Jakob aus Kleinwallstadt ist dabei, zwei Steinblöcke, die später als Paar miteinander in Verbindung treten sollen, zu gestalten. Während die eine sich verjüngende Quaderhälfte der Steine von zahlreichen Löchern durchsetzt ist, bildet die andere massive Hälfte gleichsam einen stabilen Kontrast dazu.
Der vierte Bildhauer kommt aus Berlin: Sebastian Grimm befreit langsam eine menschliche Figur aus seinem Steinblock, die jetzt schon als Mann zu erkennen ist. Vorsicht ist angebracht, „denn wenn einmal etwas abgeschlagen ist, ist es weg und kann nicht mehr zurückgeholt werden“.
Bildhauer-Symposion
Die vier Bildhauer arbeiten noch bis Freitag, 4. Oktober, im Göbelhof in Kirchheim. Am Abend ist ab 19 Uhr ein Festakt mit Vortrag des Würzburger Kunsthistorikers Prof. Josef Kern statt. Das Abschlussfest im historischen Heblingshof beginnt am Samstag 5. Oktober um 14 Uhr mit Präsentationen der Grundschule und Vereine, ehe ab 19.30 Uhr die „Kapelle Rohrfrei“ spielt (freier Eintritt).