Die Gemeinde Unterpleichfeld will ihr Gewerbegebiet "Windmühle" am südlichen Ortsausgang erweitern. Für die erste Änderung des Bebauungsplans hat sie 45 Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange um ihre Stellungnahme gebeten und die "frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit" durchgeführt.
Die "Öffentlichkeit" hat keine Anregungen oder Hinweise vorgetragen. 20 Träger der öffentlichen Belange gaben keine Stellungnahme ab. 18 weitere hatten keine Bedenken und Einwände. Über die eingegangenen Stellungnahmen zur ersten Änderung des Bebauungsplans "Windmühle" diskutierte das Ratsgremium und fasste darüber Beschlüsse.
Die Deutsche Telekom Technik GmbH wies darauf hin, dass alle Recht und Pflichten der Wegesicherung wahrzunehmen sind. Die N-Ergie-Netz GmbH informierte anhand eines Bestandsplans über ihre maßgeblichen Versorgungsanlagen. Zwischen den geplanten Baumstandorten und Versorgungsleitungen müsse ein Abstand von 2,50 Metern eingehalten werden.
Vorsicht bei Gasleitungen
Die Netze der Gasversorgung Unterfranken GmbH sind an die Energienetze Bayern GmbH verpachtet. Deshalb wies die Bayernwerk Netz-GmbH auf ihre detaillierten Pläne zur Gasversorgung hin. Jede Berührung beziehungsweise Beschädigung der Gasversorgungsleitungen sei mit Lebensgefahr verbunden. Deshalb sei bei den Bauarbeiten Vorsicht geboten. Vor dem Baubeginn ist das Kundenmanagement in Marktheidenfeld zu informieren.
Die Regierung von Unterfranken verweist auf die zuständige Brandschutzdienststelle am Landratsamt Würzburg. Das sei vor allem für das Rettungskonzept des geplanten Ärztehauses wichtig. Es hat eine gewisse Höhe. Im Brandfall müssten wohl im Landkreis stationierte Rettungsleitern zum Einsatz kommen.
Auf gesetzliche Anbauverbotszonen, Anbaubeschränkungszonen und die Einhaltung des Lärmschutzes weist das Staatliche Bauamt Abteilung Straßenbau hin. Im Bereich der Bundesstraße 19 wurden im Jahr 2015 insgesamt 10.763 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden gezählt. 781 davon entfielen auf den Güterverkehr.
Dem Straßenbauamt ging es in seiner Stellungnahme auch um die Zufahrten zur B19, um die nötige Entwässerung des Straßengrundstücks und darum, dass bei der geplanten Randbepflanzung keine Schutzeinrichtungen erforderlich sind. Die Gemeinderäte baten Geschäftsstellenleiter Thomas Bäumel um Klärung darüber, ob das Ortsschild nach der Bebauung des erweiterten Gewerbegebiets weiter nach außen versetzt werden kann.
Höherer Schutzbedarf
Den höheren Schutzbedarf eines Ärztehauses stellte das Landratsamt in seiner Stellungnahme dar. Aus Sicht des Immissionsschutzes sei ein Ärztehaus in einem beschränkten Industriegebiet kritisch zu bewerten. Die Gemeinde Unterpleichfeld will jedoch ihre noch verfügbaren Gewerbeflächen bevorzugt an Betriebe vergeben, die bezüglich der Lärmentwicklung mit den bereits angesiedelten Betrieben vergleichbar sind.
Im Gewerbegebiet "Windmühle" sind zurzeit eine Tankstelle und eine Werkstatt der BayWa angesiedelt. Interesse gezeigt haben ein Autohaus, ein Unternehmen für Baumaschinen sowie ein Unternehmen für Klimageräte. Die Hinweise zur Aufhebung von Lärmkontingenten nahmen die Unterpleichfelder Gemeinderäte zur Kenntnis.
Mit den Beschlüssen zu den eingegangenen Stellungnahmen ist laut Geschäftsstellenleiter Bäumel "die erste Runde zur frühzeitigen Beteiligung" abgeschlossen.
Für den Grünstreifen rund um die Erweiterung des Gewerbegebiets hat der Dritte Bürgermeister Winfried Schraut gemeinsam mit Carsten Hagemann eine Pflanzliste erstellt. Darin sind geeignete Bäume und Pflanzen aufgelistet und beschrieben. Erst bei der Umsetzung des Begrünungsplans werden sie genau festgelegt und die Pflanzstellen bestimmt.
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