Bei einem Gesamtumfang von 10.271.870 Euro beinhaltet das voraussichtliche Haushaltsvolumen der Gemeinde Hettstadt 7.653.710 Euro im Verwaltungshaushalt. Dank einer Zuführung von 691.431 Euro aus dem Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt umfasst dieser 2.618.160 Euro und liegt damit um beachtliche 1.303.050 Euro unter dem Volumen des Vorjahres.
Den erstmalig von Manuel Engels in neuer Funktion als Kämmerer vorgelegte Etat-Entwurf verabschiedete der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung ebenso einstimmig wie die zugehörige Satzung, sowie das Investitionsprogramm samt Finanz- und Stellenplan für das laufende Jahr. Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher (Parteilos) attestierte dem neuen Kämmerer "eine fantastische Arbeit und Vorbereitung für den vorab im Finanzausschuss vorberatenen Entwurf."
Empfehlung: bis 2025 Erfüllung der gemeindlichen Pflichtaufgaben
In seinen Erläuterungen des Zahlenwerkes prognostizierte Kämmerer Manuel Engels wirtschaftliche Auswirkungen des aktuellen Weltgeschehens insbesondere auch auf die Kommunen durch entsprechende Kostenentwicklungen ab dem Jahr 2023. Als Grund für den erneut gesunkenen Vermögenshaushalt nannte Engels die finale Abwicklung kostenträchtiger Maßnahmen.
Für die Jahre bis 2025 empfahl der Kämmerer vorrangig die Erfüllung der gemeindlichen Pflichtaufgaben im Bereich Straßensanierungen, sowie Trink- und Abwasser. Gleichzeitig verwies Engels auf Sanierungs- und Erweiterungsbedarf bei einigen kommunalen Gebäuden. Eine zentrale Position kommt hierbei der aktuell lediglich als Interimslösung in Container-Bauweise zeitlich begrenzten Kindergarten-Erweiterung durch das Kinderhaus "Wiesenwichtel" dar. "Was hier entstand ist eindeutig mehr als eine einfache Interimslösung und sollte zudem unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit der geschaffenen Infrastruktur durch die zuständigen Behörden mindestens verlängert werden", forderte Thomas Hümmer (CSU) unter der allgemeinen Zustimmung aus dem Gremium.
Große Investition: Fertigstellung des Rathaus-Umfelds
Bezüglich der anstehenden Straßensanierungen in der Kirchgasse, Adler- und Sackgasse verwies Bürgermeisterin Andrea Rothenbucher gegenüber 270.000 Euro an Kosten auf bei weitem nicht ausreichenden staatlichen Straßenausbaupauschalen. Deshalb seien damit die finanziellen Aufwendungen der Gemeinde vorrangig verbunden. "Dadurch müssen Unterhaltsmaßnahmen an den gemeindlichen Gebäuden wie Herzog-Hedan-Halle, Feuerwehrgerätehaus, Schule, Bauhof, Altes Rathaus und Bücherei leider nachrangig behandelt werden", bedauerte Rothenbucher. Hingegen sind mit der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik Kosten von 210.000 Euro verbunden, die sich durch niedrigeren Verbrauch schnell amortisieren.
Mit Kosten von 400.000 Euro bildet insbesondere die Fertigstellung des Rathaus-Umfelds im laufenden Haushaltsjahr nochmals eine kostenträchtige Investitionsmaßnahme. Während der Breitband-Ausbau für das Rathaus mit Investitionen von 63.000 Euro vorgesehen ist, erwartet Rothenbucher hierzu Fördermittel von 50.000 Euro und weiterer 23.500 Euro für die Schule.
Keine Kreditaufnahme vorgesehen
Eine umfassende Investitonsbeteiligung erwartet die Gemeinde Hettstadt auch bezüglich des bevorstehenden Neubaus und der Erweiterung der Verbandskläranlage Ahlbachgruppe. Über die Investitionskostenumlage von 400.000 Euro hinaus beträgt die Betriebskostenumlage 283.500 Euro.
Bei allen geplanten Maßnahmen sei laut Kämmerer Manuel Engels dennoch keine Kreditaufnahme vorgesehen. Gleichzeitig prognostizierte Engels eine Reduzierung des Schuldenstandes von 4.093.020 Euro zum 31. Dezember 2021 auf etwa 3,320 Millionen Euro zum Jahresende 2022.