von der seit Samstag mehr als 150 private und geschäftliche Telefon- und Internetanschlüsse in Würzburg betroffen waren, erhitzt immer noch die Gemüter.
Immer noch melden sich Kunden bei der Redaktion, deren Anschlüsse nur zum Teil funktionieren, die schlechte Erfahrungen mit der Hotline gemacht oder ihre Verträge gekündigt haben.
Zornig ist zum Beispiel der Rechtsanwalt Roland Sternisko. Auch seine Kanzlei, bundesweit in Sachen Kapitalanlage- und Bankenrecht zu Gange, war tagelang nicht via Telefon und Fax zu erreichen. Er berichtet von einer Reihe von fruchtlosen Gesprächen mit der Hotline. Erst als er einen Wechsel zu einem anderen Anbieter und eine Einstweilige Verfügung angedroht habe, sei Vodafone aktiv geworden.
Wie andere Kunden bekam auch er die Auskunft, die Telekom sei verantwortlich für die Störung. Die Telekom, angefragt von der Redaktion, weist jede Verantwortung von sich. Selbst Vodafone-Sprecher Dirk Ellenberg kanzelt gegenüber dieser Zeitung als „absoluten Blödsinn“ ab, was seine Hotline streute.
Sternisko sagt, seine Kanzlei habe „einen Riesenaufwand“ betreiben müssen, um die Mandanten über ersatzweise eingerichtete Telefonnummern zu informieren. Manche hätten ihn angefrotzelt, ob er denn seine Telefonrechnung nicht bezahlt habe.
Jetzt will er Vodafone eine Rechnung aufmachen. Bestärkt von verschiedenen Gerichtsurteilen will er Schadensersatz haben. Unter anderem beruft er sich auf eine Entscheidung des Bundesgerichtshof (BGH). wonach ein DSL-Anschluss kein Luxusartikel sei, sondern zur Lebensgrundlage der Menschen gehöre. Der BGH stellte fest, Kunden könnten im Falle von Störungen Schadensersatz verlangen.
Immer noch in Rage wegen seiner Erfahrungen mit der Hotline, glaubt der Anwalt, Vodafone wolle die betroffenen Kunden „in einer gerade zu unverschämten Weise totmachen“. Er meint: „Das geht gar nicht“ und schlägt die Gründung einer Interessengemeinschaft der Störungsgeschädigten vor. Sternisko vermutet, das Vodafone werde gefügiger, wenn viele gemeinsam auftreten.
Wer mitmachen will, wende sich an Roland Sternisko, Berliner Platz 6, Tel. 57 20 80, E-Mail rae.sternisko@arcor.de.