Die Vodafone-Panne war schwerwiegender als bis jetzt bekannt. Das Unternehmen korrigierte die Zahl der betroffenen Kunden in Würzburg von 50 auf 150. Heute, kurz nach 14 Uhr, erklärte Vodafone-Sprecher Dirk Ellenbeck, die Störung sei behoben, Festnetz und Internet müssten wieder funktionieren.
Den Grund der Störung wisse Vodafone immer noch nicht. Ellenbeck zufolge tauschten Techniker reichlich Hardware an Basisstationen aus.
Seit Samstag waren die 150 Würzburger offline. Leser berichten, die Vodafone-Hotline habe ihnen erzählt, die Telekom sei verantwortlich für die Störung. Ellenbeck korrigiert auch das: Es gebe "keinen Zusammenhang mit der Telekom", das sei "kompletter Blödsinn".
Einge Vodafone-Kunden sind stinksauer. Die Stadtbau GmbH, Vermieterin von über 5000 Wohnungen in Würzburg, berichtet, auch sie sei nicht mehr über das Festnetz zu erreichen gewesen. Hans Sartoris, der Geschäftsführer, beklagt „insbesondere die Problemhandhabung und das Krisenmanagement von Vodafone“. Vodafone gebe keine verbindlichen Aussagen sowohl zur Ursache als auch zur Behebung der Störung. So könne "ein Telekommunikationsunternehmen mit einem großen Kunden nicht umgehen".
Die Stadtbau zieht Konsequenzen. Sie behält sich Schadensersatzforderungen vor und prüft einen Wechsel des Anbieters. Wie zahlreiche Einzelhändler ist auch Schuh-Mohr in der Domstraße ist betroffen. Geschäftsführer Thomas Markert berichtet, sein Laden erleide Umsatzeinbußen, weil die Kunden nicht bargeldlos zahlen könnten. Die Kartenlesegeräte seien übers Festnetz mit den Terminals verbunden. Er müsse Kunden bitten, zur Bank zu gehen. Manche täten das, andere ließen die Schuhe stehen und kämen nicht wieder. Konsequenzen für sein Verhältnis zu Vodafone hat Markert noch nicht gezogen. Er will mit dem Unternehmen sprechen und dann weitersehen. Ellenbeck sagte zu, Vodafone werde den betroffenen Kunden entgegenkommen. Sie sollten an der Hotline eine Gutschrift verlangen „und sich nicht vertrösten lassen“.