Axt-Attentat in Würzburg,

,

– die

haben Deutschland, insbesondere Franken, erschüttert. Das Sicherheitsbedürfnis der Menschen scheint gestiegen, vor allem bei größeren Events. Das haben auch die Veranstalter erkannt und reagieren. Seit den Anschlägen wurden die Sicherheitsmaßnahmen bei verschiedenen Veranstaltungen in Würzburg verstärkt.
Das konnten auch die Besucher des Revolverheld-Konzerts in der s.Oliver Arena am Wochenende erleben. Die Sicherheitsbeamten kontrollierten einen Besucher nach dem anderen. Die Reihe wartender Fans schlängelte sich vom Eingang mehrere hundert Meter die Stettiner Straße entlang. Immer wieder wurden Taschen kontrolliert, Besucher abgetastet. Handtaschen größer als DIN A4, Rucksäcke und Helme mussten draußen bleiben. Glaubt man den Worten des Veranstalters Argo Konzerte GmbH, werden solche Kontrollen zukünftig die Regel.
Die Besucher haben Verständnis
Genervt davon waren beim Revolverheld-Konzert die wenigsten. „Es geht ja relativ schnell“, sagte etwa Sandra aus Würzburg. Ihre Freundin Nicole ergänzt: „Wir haben Verständnis für die gründlichen Kontrollen.“ „In Würzburg gab es an diesem Abend nichts zu beanstanden“, sagt Argo-Pressesprecher Dario Lob. „Die Menschen wollen in Sicherheit feiern und sind bereit, etwas dafür zu tun.
“ Es gehe vor allem darum, die Leute zu sensibilisieren, wirklich nur das Nötigste mitzunehmen, so Lob. „Wir können nicht garantieren, dass nichts passiert. Aber wir nehmen lieber mehr Kosten und Aufwand in Kauf, um größtmögliche Sicherheit zu schaffen“, sagt Lobs Kollegin Carolin Hilzinger.
Es war das erste Mal, dass der Veranstalter Argo seine Einlasskontrollen bei einem Konzert in Würzburg verschärfte. Neu sei das allerdings nicht, ergänzt Hilzinger. Die Kontrollen wurden schon im Sommer nach den Anschlägen strenger etwa bei den Elbufer Filmnächten Ende Juli. Doch warum erst jetzt in Würzburg? „Seitdem hatten wir keine größere Veranstaltung in Würzburg – bis jetzt.“ Es habe auch schon vorher Einlasskontrollen in der s.Oliver Arena gegeben, sagt Christian Weiß, Pressesprecher der Stadt, die Betreiber der Arena ist. Grundsätzlich sei es Sache des Veranstalters. „Solche strengen Kontrollen sind bisher aber nicht gang und gäbe“, so Weiß.
Ganz neu dürften strengere Kontrollen den Musikfans aus Würzburg und Umgebung dennoch nicht sein:
. Auf dem Hauptgelände galt ein Rucksack- und Taschenverbot.
Sicherheitskräfte sind sensibilisiert
Und wie sieht es bei anderen Veranstaltungsorten in der Stadt aus? In der Posthalle herrscht seit den Anschlägen „erhöhte Aufmerksamkeit“. Das Personal sei speziell eingewiesen worden, sagt Chef Joachim Schulz. Im Vergleich zum vergangenen Jahr werden auch mehr Sicherheitskräfte eingesetzt. Ein Taschenverbot wie beim Taubertal-Festival oder Größenbeschränkungen wie bei Argo gibt es keine. „Aber wir lassen uns jede Tasche öffnen. Gegenstände, die gefährlich sein könnten, müssen am Eingang abgegeben werden. Dazu zählen auch Deos“, führt Schulz aus. Beim BAP-Konzert am vergangenen Sonntag hingegen wurden nicht alle Taschen der Besucher kontrolliert. Selbst in einige Rucksäcke leuchteten die Sicherheitskräfte nicht hinein.
Im Vogel Convention Center (VCC) sind die Einlasskontrollen von der jeweiligen Veranstaltung abhängig. Außerdem sei es die Entscheidung der Sicherheitskräfte, wer stärker kontrolliert werde, sagt VCC-Eventmanagerin Nina Krause. Generell werde bei Konzerten strenger kontrolliert, als bei Tagungen und Kongressen. Bei Auftritten von Comedians seien die Kontrollen stichprobenartig. „Wir entscheiden individuell, wie viel Sicherheitspersonal wir einsetzen. Wie groß ist die Veranstaltung? Wird Alkohol angeboten?“
Sicherheit ist Aufgabe des Veranstalters
Für die Dauer des Konzerts oder Auftritts hat der Veranstalter als Mieter das Hausrecht und ist in dieser Zeit für die Sicherheit zuständig. Aus diesem Grund variieren die Sicherheitsmaßnahmen im VCC, in der s.Oliver Arena oder im Congress Centrum Würzburg (CCW). Stefan Fischer vom Congress Tourismus Würzburg beobachtet, dass die Kontrollen im CCW im Allgemeinen strenger werden. „Das Bewusstsein der Veranstalter ist geschärft.“ Für Fischer sei das eine Frage der Gewohnheit. „Es ist wie am Flughafen: Die Besucher können nicht mehr kurz vor knapp kommen und es dauert eben einen Moment.“