Mit der körperlichen Fitness von Kindern beschäftigt sich die Langzeitstudie Momo, die noch bis 2020 als Teil der repräsentativen Kiggs-Studie des Karlsruher Instituts für Technologie annähernd 18.000 Kinder in drei Wellen untersucht.
Rumpfbeugen? Viele kommen nicht zu den Zehen.
2017 veröffentlichte Zwischenergebnisse zeigten, dass bei Kindern und Jugendlichen im Alltag die Bewegung zu kurz kommt. Den untersuchten Studienteilnehmern zwischen vier und 17 Jahren mangelte es an einigen grundlegenden Fähigkeiten.
So ergab laut Krankenkassenzentrale die Auswertung, dass 43 Prozent der Untersuchten bei Rumpfbeugen ihre Zehenspitzen nicht erreichen konnten. Mehr als ein Drittel der Testpersonen war nicht in der Lage, rückwärts mehrere Schritte auf einem Balken zu balancieren. Grundsätzlich zeichnet sich ab: Zunehmendes Körpergewicht geht einher mit motorischen Defiziten im Kindesalter.
Schere zwischen fitten und inaktiven Kindern wird größer
Die Studie nimmt Bezug auf das große und vielfältige Angebot an organisierten sportlichen Aktivitäten in Deutschland. Warum gibt es dann trotzdem Bewegungsmangel? Laut Studie erklärt sich dieser scheinbare Widerspruch damit, dass einerseits sehr aktive und sehr fitte Kinder sehr viele der Angebote nutzen, andererseits es eine Vielzahl sehr inaktiver Testpersonen gibt. Die Schere zwischen diesen Gruppen sei groß, heißt es.
Unorganisierter Sport im Alltag findet kaum statt
Auf der Suche nach Ursachen für diese Entwicklung fanden die Forscher heraus, dass unorganisierter Sport im Alltag praktisch nicht stattfindet. Im Alltag stehen Kindern immer weniger Bewegungsräume zur Verfügung. Nicht einmal ein Drittel der Kinder und Jugendlichen bewegt sich die empfohlenen 60 Minuten am Tag oder mehr. Die Forscher empfehlen Eltern, passive Tätigkeiten wie Medienkonsum zu beschränken und sich als Vorbild zu präsentieren.