Die Bürgerschaft zum sparsamen und nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen anzuhalten, ist schon seit über drei Jahrzehnten ein besonderes Anliegen der Gemeinde Veitshöchheim. So wurde schon 1989 auf Anregung des Agenda 21-Arbeitskreises ein Umweltschutz-Wettbewerb ausgeschrieben. Infolge des 2010 für die Gemeinde erstellten Klimaschutzkonzeptes (Energieleitplan) folgte ein Wettbewerb, bei dem 2014 die drei klimafreundlichsten Haushalte im Ort mit den niedrigsten CO2-Emissionen geehrt und ein Hauptpreis über 1000 Euro vergeben wurde.
Der Wettbewerb geriet dann in Vergessenheit, bis die Gemeinde 2022, nun mit 5000 Euro dotiert, eine Neuauflage startete, zunächst mit geringem Erfolg, da keine Bewerbungen eingingen. Umso mehr freute sich nun Bürgermeister Jürgen Götz zwei Jahre später bei der erneuten Ausschreibung über sechs Bewerbungen, von denen die Jury vier mit Preisen bedachte. Die Jury setzte sich zusammen aus dem Bürgermeister und seinem Klimaschutzmanager, Umweltreferent Günter Thein, Vertretern der Bund Naturschutz-Ortsgruppe und des Bauhofes, dem LWG-Landespflege-Institutsleiter Jürgen Eppel und seinem Stellvertreter Rainer Berger. Nachdem zwei der vier Preisträger aus dem Gymnasium Veitshöchheim kommen, war es für den Bürgermeister selbstredend, die Preisverleihung im Lernatelier des Gymnasiums durchzuführen.
In seiner Laudatio betonte Götz: "Kommunaler Umwelt- und Klimaschutz sind angesichts der globalen Herausforderungen zentrale Aufgaben, denen sich sowohl Politik und Verwaltung als auch die Bürgerschaft, Vereine und Betriebe in Veitshöchheim stellen müssen." Die Gemeinde wolle hierbei mit der Vergabe eines Klima-und Umweltschutzpreises bürgerschaftliches Engagement und innovative Projekte aktiv fördern und wertschätzen.

Das Preisgeld von 2100 Euro für den ersten Preis konnte Thomas Hornung, 1. Vorsitzender des im September 2023 ins Leben gerufenen Vereins "Kost-Bar Veitshöchheim e.V." entgegennehmen. Der inzwischen schon auf rund 300 Mitglieder gewachsene Verein setzt sich in Veitshöchheim für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ein und trägt somit laut Bürgermeister entscheidend dazu dabei, Ressourcen zu schützen. In vielen ehrenamtlichen Einsatzstunden seien bisher über eine Tonne Lebensmittel gerettet und an der Ausgabestelle in der Kuratie mit 60-70 Ausgaben pro Woche verteilt worden. Götz: "Die Gemeinde Veitshöchheim ist sehr froh über die tolle Arbeit des Vereins und so stand auch schnell fest, dass diese mit der Verleihung des Klima- und Umweltschutzpreises auch eine entsprechende Würdigung, natürlich auch in monetärer Form, erfahren soll."

Mit dem zweiten Platz und einem Preisgeld von 1550 Euro bedachte die Jury ein P-Seminar der Lehrerin Katharina Weikert in Zusammenarbeit mit Hubert Siegler von der Bayerischen Gartenakademie an der LWG. 15 Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse hatten heuer spiegelbildlich zeitgleich mit einer Partnerschule in Tansania ein 40 Quadratmeter großes Pflanzbeet mit verschiedenen einheimischen und afrikanischen Pflanzensorten geplant, angelegt und gepflegt, die sich angesichts des globalen Klimawandels in gleichem Maße in Afrika und Deutschland kultivieren lassen. Via Videokonferenzen informierte man sich gegenseitig über die Entwicklung der Beete und sammelte so reichlich Erfahrung.

Dem Thema Müllvermeidung widmete sich ein weiteres P-Seminar des Gymnasiums mit der Lehrkraft Marei Lehner, das mit dem dritten Platz und einem Preisgeld von 1050 Euro belohnt wurde. Das vielfältige Engagement der Schülerinnen galt, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen, durch kreative Plakatserien den ausufernden Konsum neuer Kleidungsstücke in der Schule greifbar zu machen, eine Müllsammelaktion und ein müllfreies Frühstück in der Schule zu organisieren und auch Erfahrungen mit Zigarettenmülleimern an Bushaltestellen zu sammeln.
Platz vier und ein Preisgeld von 300 Euro ging an die Ehleute Sandrine und Clemens Benoit, die den 400 Quadratmeter großen Garten ihres neuen Reihenhauses im Sandäcker-Gebiet nachhaltig und ökologisch gestalteten, um die Flächenversiegelung durch das Gebäude im Kontext des Klimawandels zu kompensieren. Mit Trockenmauern, Wasserrückfanggraben, Zisterne, wassergebundene Wege und Plätze, standortgerechten, heimischen Pflanzen, Totholz- und Steinhaufen sowie einer Kräuterspirale sorgten sie für Biodiversität.

Die nächste Verleihung des Klima- und Umweltschutzpreis ist für 2026 geplant. Es werden laut Bürgermeister aber schon jetzt Bewerbungen über die Homepage der Gemeinde abgegeben werden.