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ROTTENDORF/ROTHOF: Überlebenschance für die Alte Schulein Rothof

ROTTENDORF/ROTHOF

Überlebenschance für die Alte Schulein Rothof

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    Die Alte Schule, eingeweiht 1939.
    Die Alte Schule, eingeweiht 1939. Foto: Foto: Christian Ammon

    Für die Gemeinschaft in dem kleinen Rottendorfer Ortsteil Rothof ist die Alte Schule ein wichtiger Treffpunkt. Architektonisch und kulturgeschichtlich ist sie zudem ein in der Region einmaliges Zeugnis für den – nicht nur bei den Nationalsozialisten beliebten – Heimatstil der 1920er und 30er Jahre: Als im September 2015 die Rothofer Bürger den Antrag stellten, das 1939 eingeweihte Gebäude in seiner jetzigen Form zu renovieren und zu erhalten, gab es jedoch einige skeptische Stimme, die das Vorhaben für nicht finanzierbar hielten und für einen Abriss des Gebäudes eintraten.

    Nun deutet sich eine Wende in dieser Auffassung an: Das Architektenbüro Schlereth und Buzzi hat einen Vorentwurf ausgearbeitet, der für 836 000 Euro eine Sanierung des Haupt- und Nebengebäudes vorsieht. Ein Glücksfall ist, dass in diesem Jahr ein neues Förderprogramm des Amts für ländliche Entwicklung für die Dorferneuerung aus europäischen Mitteln aufgelegt wurde. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat einstimmig dafür ausgesprochen, die Pläne weiterzuverfolgen. Weitere Beratungen sollen nun in den Fraktionen erfolgen.

    Gute Chancen signalisiert

    Allerdings muss sich die Gemeinde für das Förderprogramm bewerben, abhängig von der Größe des Fördertopfs. Bürgermeister Roland Schmitt (CSU) berichtete, dass ihm das Amt signalisiert habe, dass das Projekt „gute Chancen“ habe.

    In Aussicht steht eine Förderung von bis zu 400 000 Euro. Den Antrag möchte die Gemeinde bis zum Mai 2017 einreichen. Vorerst vom Tisch sind damit ein Ersatzneubau, eine Teilsanierung oder ein Teilabriss, wie es die Gemeinde zeitweise erwägt hatte. In diesen Fällen wäre eine Förderung ausgeschlossen.

    Während äußerlich alles beim Alten bleibt, sind bei der Raumaufteilung im Hauptgebäude einige Änderungen geplant: Der große Veranstaltungssaal bleibt bestehen. In der einstigen Lehrerwohnung sollen zwei kleinere Mehrzweckräume, eine Toilette und eine moderne Küche entstehen. Die heutige Küche wird zur Behindertentoilette umgebaut. Auch erhält das Gebäude über eine Rampe an der östlichen Seitenwand einen barrierefreien Zugang. Die Räume im Dachgeschoss bleiben zunächst unausgebaut. Der Dachstuhl wird ertüchtigt, neu gedeckt und besser gedämmt.

    Ausschank verschieben

    Der bisher vor dem Gebäude platzierte Ausschank rückt an die westliche Seitenwand, damit die Frontalansicht besser zur Wirkung kommt. Auch das Nebengebäude wird saniert. Die Toiletten bleiben für größere Veranstaltungen erhalten. Die Pläne, hier eine Unterstellmöglichkeit für das Feuerwehrauto zu errichten, werden nicht weiter verfolgt. Laut Schmitt sei nun ein Platz vor der Kirche nahe den Glascontainern angedacht. Bernd Horak (SPD) kritisierte, dass damit die „Blickachse Schule - Kirche“ verbaut werde: „Wenn die Gemeinde knapp eine Million Euro verbaut, muss das gesamte Bild stimmen.“

    Wenn bei der Förderung und den Bauarbeiten alles glatt läuft, dann könnte die Schule zum 80. Geburtstag 2019 in neuem Glanz erstrahlen. Für das große Doppeljubiläum der Rothöfer Kirche und der Neuansiedlung der 1938 aus ihren Heimatorten zwangsausgesiedelten Menschen kommt sie aber zu spät.

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