Bis ins Detail aufgeschlüsselte Einzelheiten legten Architekt Johannes Hettiger und die Fachplaner dem Gemeinderat in einer Sondersitzung zur Vorstellung und Beratung zur Planung und Kostenberechnung der neuen Veranstaltungshalle vor. Mehr Informationen soll die Bevölkerung zu dem Projekt bei einer Bürgerversammlung am Dienstag, 19. Februar, erhalten.
Insbesondere die Kostenschätzung des seit 2015 geplanten Mammut-Projektes ließ Bürgermeister Hans Fiederling (UBG) nicht unkommentiert. "Das Ergebnis der aktuellen Kostenberechnung" bezeichnete er als "absolut nicht vergleichbar mit der Zahl, die im Raum stand." Bei der Vorstellung verschiedener Grundriss-Varianten vor etwa einem Jahr lag die Kostenschätzung bei 8,25 Millionen Euro. Die laut Architekt Johannes Hettiger "belastbare Kostenschätzung" für die beabsichtigte Ausführungsvariante schließt mit einer "Investitionssumme von 9 825 600 Euro", versicherte der Architekt.
Entscheidung ist nicht leicht
Über die Entstehungskosten für die eigentliche Veranstaltungshalle hinaus beinhaltet die genannte, doch happige Summe alle Kosten für Erschließung, Gebäude, Außenanlagen, Parkflächen, Ausstattung, Nebenkosten und nicht zuletzt auch die Investitionen für ein Nahwärmenetz. Daraus versorgt werden sollen neben der künftigen Veranstaltungshalle auch die benachbarten gemeindlichen Liegenschaften des bestehenden Haselberghaus und das Feuerwehrgerätehaus über eine zentrale Pellets/Gas-Brennwert-Kombination. "Die Berechnung macht uns die Entscheidung nicht leichter", resümierte Martin Schaut (SPD). Bauamtsleiter Markus Ostwald versuchte, zu beschwichtigen: "Die Planungsvorgabe war, statt Salami-Taktik bei immer weiteren zusätzlichen Kosten, die Vorlage realistischer Kosten bei größtmöglicher Kostensicherheit."
Die aktuelle Planung basiert auf einem Entwurf für eine multifunktional nutzbare Veranstaltungshalle mit fest installierter Bühne. Die Kapazität ist ausgelegt auf 309 Sitzplätze. Das Gebäude bei einer Brutto-Grundfläche von 1485 Quadratmetern mit Standort neben dem bestehenden Haselberghaus ist durch die topographischen Vorgaben untergliedert in Untergeschoss und Erdgeschoss. Im Untergeschoss angeordnet sind zwei Mehrzweckräume, sowie jeweils ein Foyer, Jugendraum, Küche, Lagerraum sowie Sanitärräume. Im Erdgeschoss befindet sich ein barrierefrei zugängliches Foyer mit Ausschank, Küche, Veranstaltungshalle, Toiletten, Bühne und Garderobe.
Entscheidung erst, wenn Klarheit besteht
Aus einer Reduzierung der Sitzplatzkapazität von 309 auf lediglich 257 Sitzplätze hätte sich nach den Ausführungen von Architekt Johannes Hettiger eine Kosteneinsparung von lediglich 105 500 Euro ergeben. Alternativ zu dem Projekt-Entwurf legte der Architekt auch eine Kalkulation zur Sanierung und Erweiterung des bestehenden Haselberghaus (HBH) aus dem Jahr 2015 vor. Das damalige Ergebnis lag bei 7 708 200 Euro, bei einem umbauten Raum von 6 400 Kubikmeter. Der Entwurf zur Veranstaltungshalle hingegen umfasst einen umbauten Raum von 14 000 Kubikmeter, wodurch sich auch weitaus größere Nutzungsmöglichkeiten ergeben. "Was bleiben würde im HBH, wäre allerdings das Feuchtigkeitsproblem durch die Kapillarwirkung", gab Hettiger zu Bedenken. "Und unterm Strich wäre eine Variante auf Basis des HBH vermutlich noch teurer als ein Neubau", vermutete Hettiger.
Noch zu klären gilt es nach Aussage von Bürgermeister Fiederling, ob die Gemeinde zum Vorsteuerabzug berechtigt ist. Auch über das Ergebnis einer Bewerbung zur Aufnahme in einem Förderprogramm zur Finanzierungsbeteiligung besteht laut Fiederling frühestens im Frühjahr Klarheit. Angesichts dieser Faktoren plädierte Martin Schaut (SPD) dafür, mit einer Entscheidung so lange zu warten, bis Klarheit besteht.