Äußerst positiv sieht Bürgermeister Bernd Korbmann die Entwicklung der Gesamtgemeinde Altertheim. Bei der Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle in Unteraltertheim konnte er in gut 450 Augenpaare sehen. Die Bürgerinnen und Bürger interessiert, was in ihrer Gemeinde passiert.
Erfreulich sei vor allem die Entwicklung der Bevölkerungszahl. Lag man vor der Kommunalwahl 2020 noch unter 2000 Einwohnern und Einwohnerinnen, sind es zum Stichtag 30. Juni 2023 bereits 2055, Tendenz steigend. Es ist also attraktiv, in Altertheim zu wohnen. Vor allem junge Familien siedeln sich an, was man an der Kinderanzahl merke. So sind aktuell fast genauso viele Kinder aus Altertheim in der Verbandsschule Kist-Altertheim, wie aus Kist (89:91). Dies erfordere aber auch mehr Räume in der Schule, merkte der Bürgermeister an. Die zu finden, sei nicht so einfach.
Zudem beginne man gerade, einen zusätzlichen Kindergarten in Unteraltertheim zu bauen, um den gestiegenen Betreuungsansprüchen gerecht zu werden. Auf Nachfrage eines Bürgers sagte der Bürgermeister, dass man mit Kosten für den Neubau von etwa 3,4 Millionen Euro ausgeht, wobei der Anteil an den Kosten für die Gemeinde, dank großzügiger Förderungen, bei etwa 1,5 Millionen Euro liegen wird.
Ausweichquartier für Eidechsen muss gefunden werden
Zudem läuft aktuell die Ausweisung eines weiteren Baugebietes am Michelsberg in Oberaltertheim, wobei hier die artenschutzrechtliche Begutachtung eine Eidechsenpopulation nachgewiesen hat. Für diese Tiere muss nun ein Ausweichquartier gesucht werden, was sich als nicht ganz einfach erweist, so Korbmann. Doch er ist zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden wird, die den Tieren gerecht wird.
Bevor Korbmann mit seinem Bericht begann, hatten die Fachleute der Firma Knauf, von SuedLink und der Trinkwasserversorgung Würzburg das Wort und stellten die neuesten Entwicklungen zum geplanten Gipsabbau in der Altertheimer Mulde, den definitiven Verlauf der Gleichstromtrasse durch das Gemeindegebiet und das geplante vergrößerte Wasserschutzgebiet für die Zeller Quellen vor. Hier wurde mit den Fachleuten ausgiebig diskutiert. "Wir wollen maximale Transparenz in die Dinge bringen", nannte Bürgermeister Bernd Korbmann den Grund für die Einladung der externen Experten. Er als nebenberuflicher Bürgermeister könne so ein tiefes Wissen überhaupt nicht vermitteln.
Altertheim setzt weiter auf eine eigenständige Wasserversorgung
Während sich die Gewerbesteuer in diesem Jahr etwas rückentwickeln wird, steigen die Einnahmen aus den anderen Steuern an, sodass viele Projekte angegangen werden können, die in den vergangenen Jahren geschoben werden mussten. Trotzdem ist Altertheim keine reiche Gemeinde, was sich an der Schlüsselzuweisung des Staates festmachen lässt. Sie übersteigt in diesem Jahr erstmals die Millionengrenze. Korbmann dankte ausdrücklich dem Gemeinderat, der alle angestoßenen Projekte mitträgt. Darunter auch die Anschaffung von zwei Fahrzeugen für die Freiwillige Feuerwehr in Oberaltertheim und in Steinbach. Obwohl der Kostenaufwand sehr hoch ist, habe man Lösungen gefunden, berichtete der Bürgermeister stolz.
Altertheim setzt weiter auf eine eigenständige Wasserversorgung, eine Verlängerung der Betriebserlaubnis für die bestehende Trinkwasserversorgung ist in Arbeit, verkündete er. In diesem Zusammenhang musste auch geprüft werden, was eine Anbindung an einen Fernwasserbezug kosten würde. Der sei aber um ein Vielfaches teurer, als die Eigenversorgung. Auch die Planungen für den Ersatz der bisherigen Kläranlage laufen weiter im Hintergrund, weshalb es bei Sicht auf die kommenden Ausgaben gut war, Rücklagen zu bilden und den Schuldenstand der Gemeinde in den letzten Jahren zu verringern.
Die Fragen der Bürgerinnen und Bürger befassten sich hauptsächlich mit dem ruhenden Verkehr, der Ärzteversorgung oder der Beschattung eines Spielplatzes und wurden alle beantwortet vom Bürgermeister.