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Margetshöchheim: Volles Haus beim Vortrag von Klimaforscher Prof. Heiko Paeth in Margetshöchheim

Margetshöchheim

Volles Haus beim Vortrag von Klimaforscher Prof. Heiko Paeth in Margetshöchheim

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    Die Besucherinnen und Besucher lauschten dem Vortrag von Klimaforscher Heiko Paeth.
    Die Besucherinnen und Besucher lauschten dem Vortrag von Klimaforscher Heiko Paeth. Foto: Peter Etthöfer

    Kurz nach dem ernüchternden Ende der Weltklimakonferenz informierte auf Einladung der "Margetshöchheimer Mitte – die Liste für Umwelt und Natur" Klimaforscher Prof. Heiko Paeth in der voll besetzten Margarethenhalle über die Herausforderungen des Klimawandels für Unterfranken. Er machte deutlich, dass angesichts des Versagens der Politik das 1,5 Grad-Ziel nicht erreicht werden könne. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Liste Margetshöchheimer Mitte entnommen.

    In Scharm El-Scheikh habe man sich zwar bei der Unterstützung der vom Klimawandel besonders betroffenen Staaten auf einige wenige Absichtserklärungen geeinigt, gegen die drohende Klimakatastrophe selbst habe man keinerlei Maßnahmen vereinbart, so Paeth. Im Grunde genommen habe man lediglich die Absichtserklärung von vor sieben Jahren in Paris erneuert.

    Wenn wir auf diesem Weg weitergehen und praktisch keine gravierenden Änderungen im CO2- Ausstoß erreichen, werde die Erdtemperatur bis 2100 nicht um 1,5 Grad, sondern über fünf Grad Celsius ansteigen, erklärte er. Wir steuerten in Deutschland und vor allem in Unterfranken bereits jetzt auf immer mehr Hitzetage und Tropennächte zu. Trockenheit und Hitze machten nicht nur der Land- und Forstwirtschaft zu schaffen, sondern erhöhten auch die Sterblichkeit besonders bei älteren Menschen, aber auch bei Kleinkindern.

    Versickern statt Versiegeln

    Ein ernstes Problem seien einerseits punktuelle katastrophale Niederschlagsereignisse und andererseits besonders in Süddeutschland extreme Dürre durch immer geringere Niederschläge in der Vegetationszeit. Mittlerweile fehle dem Grundwasser bereits die Niederschlagsmenge eines ganzen Jahres, sagte Paeth. Es sei keine Lösung des Problems, dass man das Trinkwasser aus dem Donaugebiet nach Nordbayern pumpe und Donauwasser in den Main leite. Statt "Versiegeln" müsse die Devise "Versickern" lauten.

    In seinen Forschungen beschäftigte sich Prof. Paeth auch intensiv mit dem Stadtklima in Würzburg, das bis zu fünf Grad Celsius wärmer als in der Umgebung sein kann. Messungen an verschiedenen typischen Stellen im Stadtgebiet, in Mainnähe, in der dicht bebauten Altstadt, auf Höhe der Keesburg, aber auch im Umland zeigen: In dichtbebauten Bereichen kommt es zu viel mehr Hitzewellen, es hat also an mehreren Tagen über 30 Grad Celsius, und es gibt auch mehr Tropennächte mit über 20 Grad, in der Innenstadt auch über 25 Grad Celsius. Das ergebe eine große Belastung für die menschliche Gesundheit, gerade für ältere Menschen.

    Nicht nur Politikerinnen und Politiker in den Ländern und dem Bund seien gefordert, sondern auch die Kommunen, wenn immer mehr Wohn- und Gewerbegebiete und versiegelte Flächen geschaffen würden. Aber auch wir müssten alle unsere Konsum- und Freizeitgewohnheiten nachhaltig ändern. So sei unser CO2-Fußabdruck nicht zuletzt wegen des übermäßigen Fleischkonsums und der damit verbundenen intensiven Tierhaltung überproportional groß.

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