Unter dem Dach des St.-Elisabethen-Verein hat die Kinderbetreuung in Erlabrunn eine inzwischen 100-jährige Tradition. Mit einem Kommers, aber gleichzeitig kabarettistisch-humorvoll feierte der Trägerverein des Kindergartens in der TSV-Turnhalle das Finale seines Jubiläumsjahres.
Statt pädagogisch ausgebildeten Betreuungspersonals wie heute, waren es die Barmherzigen Schwestern die bei der Gründung des St.-Elisabethen-Verein für die Erziehung des Erlabrunner Nachwuchses in der damaligen Kinderbewahranstalt verantwortlich waren. Zwar bestreitet der Trägerverein nach wie vor den Gebäudeunterhalt für den Kindergarten, doch haben sich die Herausforderungen hinsichtlich des Betriebs grundlegend verändert – nicht zuletzt durch das BayKiBIG (Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz).
Als der Kindergarten in den 50er Jahren aus allen Nähten platzte, erfolgte 1955 ein Neubau, der noch heute als Haupthaus dient. 1982 musste erstmals erweitert werden. Bereits zehn Jahre später war wegen der stetig steigenden Kinderzahlen ein nochmaliger Umbau notwendig, um eine dritte Kindergartengruppe möglich zu machen. Mit einem Kostenaufwand von 630 000 Euro erfolgten 2009 unter finanzieller Beteiligung der Gemeinde ein erneuter Umbau sowie eine Erweiterung, um für die Zukunft und die Bedürfnisse einer sich wandelnden Kinderbetreuung gewappnet zu sein.
Schon seit 1860 werden in Erlabrunn Kinder und bedürftige Personen unter der Bezeichnung „Armenpflegschaft“ betreut. Und so stellt sich Bürgermeister Günter Muth auch die künftige Entwicklung des Vereins vor. So zollte das Ortsoberhaupt dem Vorstand Anerkennung für die Verantwortung „für den Betrieb eines kleinen Unternehmens, was eigentlich Aufgabe der Gemeinde wäre.“ Gleichzeitig äußerte Muth aber auch den Wunsch, das künftige Betreuungsangebot im Sinne des 100-jährigen karitativen und sozialen Wirkens des St.-Elisabethen-Verein auch auf ältere Menschen zu erweitern.
Kindergarten-Leiterin Karin Lamnek betätigte sich als Kräuter-Fee und beschenkte die Verantwortlichen zur Motivation für kommende Aufgaben und Herausforderungen mit St.Elisabethen-Tröpfchen.
Aus dem Leben gegriffen, lieferte Kabarettistin Marion Neuendorf mit ihrem Programm „von Windeln verweht“ in einem Abend in G-Dur und Moll den Nachweis dafür, dass Mütter in einer Familie „multitaskingfähig und küchenkompatibel zu sein haben, während wahrer Frieden auf Erden erst dann herrscht, wenn die Kinder eingeschlafen sind.“