Seit nunmehr 70 Jahren ist der Gauschützenbund Würzburg aktiv und vertritt die Mitgliedsvereine vor Politik und Landesverband. Gegründet 1953 im Würzburger Stadtteil Grombühl, lebt man heute noch Traditionen, verschließt sich aber auch der Moderne nicht.
Der Schützengau Würzburg ist ein Zusammenschluss der Schützenvereine aus Würzburg Stadt, Würzburg Land und Teilen von Main-Spessart. Über 60 Schützenvereine sind im Schützengau organisiert, etwas mehr als 30 kamen zur Feierstunde in die Leinachtalhalle in Leinach. Der dortige Schützenverein SG Diana Leinach hat schon einige Erfahrung in der Ausrichtung solcher Festivitäten und so kommt man immer wieder gerne, wie Gauschützenmeister Axel Höfler dankend erwähnte.

Vor allem dem Ehrenamt galten die Glückwünsche und Dankesworte aller Grußredner
Überhaupt wurde an diesem Abend viel gedankt. Vor allem dem Ehrenamt galten die Glückwünsche und Dankesworte aller Grußredner, deren Reihe recht lang war. Angefangen von Würzburgs Landrat Thomas Eberth über die stellvertretende Landrätin aus Main-Spessart Pamela Nembach bis hin zur ersten Landesdamenmeisterin Simone Hackenschmidt als Vertreterin des bayerischen Sportschützenbundes, Bezirksschützenmeister Mathias Dorrie und Achim Krämer, erster Gauschützenmeister des Schützengau Kitzingen (PatenGau).

Sie alle betonten, wie wichtig der Schützensport für die Gesellschaft ist. "Wir Schützen wissen, was für eine Verantwortung wir haben", brachte Gauschützenmeister Axel Höfler einen anderen Aspekt in den Abend ein. Denn die Diskussion um den Schießsport und die negativen Begleiterscheinungen, wie das unsachgemäße Lagern von Schusswaffen sind nur ein Aspekt. Auch die Auflagen der EU, "die EU will unsere bewährte Munition verbieten" (Hammerschmidt), seien einschneidend für den Schießsport.
"Wir Schützen wissen, was für eine Verantwortung wir haben"
Gauschützenmeister Axel Höfler
Der sei immer noch ein Sport, der "im Ehrenamt gelebt wird", meinte auch Landrat Thomas Eberth. Schützenvereine stünden weiterhin "treu zur Tradition, aber auch zur Moderne". Beispiele seien die Aufnahme von Bogenschützen oder Blasrohrschießen, führte Pamela Nembach aus. Dieses Zusammenspiel von Tradition und Sport sei es, was die Schützenvereine auszeichnet, meinte sie weiter.

Der Abend hatte mit einem Salutschießen von 20 Böllerschützen begonnen. Auch die sind in den Schützenvereinen organisiert und stellen nach außen ein hörbares Zeichen des Schießsports dar. Immer, wenn sie für festliche Anlässe gebraucht werden, sind die Männer und Frauen aus den Schützenvereinen da.
Es sei wichtig, in der Jugend zu beginnen, um als Erwachsener Erfolge zu haben.
"Ich glaube, es lohnt sich, weiterhin Schützenvereine zu haben", sagte dann auch stellvertretend Landrat Thomas Eberth. Vor allem im Hinblick auf die Nachwuchsarbeit spricht Eberth den Schützenvereinen große Kompetenz zu. Das sich auf den Punkt konzentrieren und im richtigen Moment die Entscheidung zum Schuss zu geben, müsse jahrelang trainiert werden. Da sei es wichtig, in der Jugend zu beginnen, um als Erwachsener Erfolge zu haben.

Auf die Tradition des "Patenbitten" ging Kitzingens Gauschützenmeister Achim Krämer ein
Das Training könne man auch auf andere Lebenssituationen übertragen, meinte er und so sieht es auch Matthias Dörrie. Der "Hausherr", er ist auch Vorstand der SG Diana Leinach, blickte auf die vielen Veranstaltungen zurück, die der Schützengau Würzburg in den letzten Jahren durchgeführt hat, um Nachwuchs zu gewinnen. "Die Schützenjugend darf nicht vergessen werden", so sein Appell.
Auf die Tradition des "Patenbitten" ging Kitzingens Gauschützenmeister Achim Krämer ein. Die mittlerweile 20 Jahre alte Standarte des Schützengaus Würzburg wurde vom Patengau aus Kitzingen gestiftet, aber erst nach langwierigem Bitten und Knien der Würzburger Abordnung, wie er schmunzelnd anmerkte.