Seit jeher genießt der Wald rund um das Leinachtal besonderes Augenmerk der Gemeinde. Finanziell auszahlen könnte sich dies bei Inanspruchnahme des Förderprogramms "Klimaangepasstes Waldmanagement". In seiner jüngsten Sitzung votierte der Gemeinderat geschlossen für eine Bewerbung zur Aufnahme in das Förderprogramm. Damit folgte das Gremium einer Empfehlung des Waldausschusses.
Mit einer Fläche von 838 Hektar, davon 573 Hektar an Gemeindewald, verfügt die Gemeinde Leinach über einen der größten Waldbestände im Landkreis. Außergewöhnlich ist der Wald insbesondere auch wegen des Anteils von insgesamt 170 Hektar Schwarzkiefernwald. Inklusive der rund 60 Hektar auf Gemarkung der Gemeinde Erlabrunn zählt der Kiefernwald damit zum größten derartigen zusammenhängenden Bestand in Deutschland. Die Auswirkungen der Klimakrise sind seit zwei Jahrzehnten vor allem im Schwarzkiefernwald durch extreme Hitze- und Trockenschäden unverkennbar. Doch auch im Buchenwald sind zunehmende Schäden unübersehbar - bei steigender Tendenz.
Einschalgsmenge im Leinacher Wald gesenkt
Deshalb revidierte der Gemeinderat bereits vor Jahren die ursprüngliche Jahresbetriebsplanung zur Waldbewirtschaftung. Die Prämisse gilt hierbei in erster Linie Verkehrssicherungsmaßnahmen sowie zur Deckung des Brennholzbedarfs der Bevölkerung lediglich der Entnahme von bereits abgestorbenen Bäumen. Und auch die jährliche Einschlagsmenge senkte der Gemeinderat in Anbetracht der generellen Gefährdung des Waldbestandes unter die Vorgaben des Forstbetriebsplanes.
Neben in der Vergangenheit zahlreich erfolgten Aufforstungs- und Pflegemaßnahmen zielt diese längst praktizierte Vorgehensweise auf die Anforderungen des Förderprogramms "Klimaangepasstes Waldmanagement". Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. "Es ist genau das, was wir uns ohnehin auf die Fahne geschrieben haben. Das Förderprogramm beinhaltet und fordert genau das, was von uns schon längst praktiziert wird. Nur: bietet das Förderprogramm eine jährliche Bezuschussung unserer Bemühungen von etwa 60.000 Euro", kommentierte Bürgermeister Arno Mager (UBL). Bei einer Laufzeit der Förderperiode über zehn Jahre ist eine Bewilligung auch finanziell lukrativ.
Waldflächen müssen noch kartiert werden
"Weil wir schon sehr viele der geforderten Kriterien erfüllen", äußerte sich Mager gegenüber des Gemeinderates "zuversichtlich hinsichtlich einer Aufnahme der Gemeinde in das Förderprogramm." Was von der Gemeinde noch zu leisten ist, sei im Wesentlichen eine Kartierung der Waldflächen. Weil es sich um ein Förderprogramm des Bundes handelt, dürfe bei der notwendigen Kartierung allerdings der zuständige Revierförster als Bediensteter der Bayerischen Forstverwaltung nicht behilflich sein.
Deshalb müsse bei Bewilligung des Förderprogramms zur Kartierung womöglich ein externer Dienstleister in Anspruch genommen werden, erklärte Mager dem Gemeinderat. Nach Auffassung aus dem Gremium könne diese Anforderung aber unter maßgeblicher Mitwirkung eines Mitarbeiters des gemeindlichen Bauhofs mit forstbetrieblicher Ausbildung erfolgen.
Wie vom Waldausschuss empfohlen, beauftragte der Gemeinderat unter den gegebenen Voraussetzungen einstimmig die Verwaltung, Teilnahme der Gemeinde Leinach am Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" zu beantragen.