Früher als erwartet soll der letzte Schultag für die Mittelschüler an der Maximilian-Kolbe-Schule stattfinden. Der 31. Juli ist der letzte Tag, an dem das Gebäude von den Schülern genutzt wird. Ab diesem Zeitpunkt steht das 1970 eingeweihte Schulgebäude leer. Hier soll später die Rimparer Grundschule unterkommen, deren Gebäude wiederum als neuer Standort der Förderschule des Landkreises dienen soll. Bei einer Ortsbegehung überzeugt sich der Rimparer Bauausschuss davon, dass sich das Gebäude für eine Nachnutzung für die Grundschule anbietet. Im September 2025 soll der Umzug erfolgen.
Dabei wurde deutlich, dass sich der erst vor wenigen Jahren sanierte Stahlbetonbau wie erwartet in einem guten Zustand befindet. Allerdings gibt es einen Schwachpunkt: Das modern gestaltete Pultdach ist undicht. Wasser bahnt sich bereits seinen Weg in die darunter liegenden Räume. "Das Pultdach leitet das Regenwasser nach unten und sucht sich seinen Weg durch das undichte Dach", erklärt Hochbau-Expertin Birgit Kiesel, die seit zwei Jahren für die Rimparer Bauverwaltung arbeitet. Die aus Stahl gefertigte Auflagefläche ist angerostet und damit nach erster Einschätzung eines Statikers wohl nicht mehr ausreichend tragfähig. Schimmel soll sich immerhin bislang nicht gebildet haben.
Marktgemeinde tappt im Ungewissen
Das Dach wurde bei der Sanierung ausgespart; wohl aus urheberrechtlichen Gründen, die den architektonisch interessanten Bau vor größeren Veränderungen bewahrt haben. Was hier an Kosten auf die Gemeinde zukommt, ist unklar. Ohnehin tappt die Marktgemeinde noch im Ungewissen, was mögliche Bauarbeiten angeht. Für genauere Planungen sei es derzeit noch zu früh, stellte Bernhard Weidner fest. Die Anforderungen an den Raumbedarf hängen von der Regierung von Unterfranken ab. Die Höhe der Investitionen hängt zudem maßgeblich davon ab, ob die Grundschule mit drei oder vier ersten Klassen startet. Im ersten Fall reicht der Platz, bei vier Klassen sind dagegen deutlich umfangreiche Bauarbeiten nötig. Bei 85 Erstklässler nliegt die Grenze. Sind es mehr, wird geteilt.
Wie die Regierung entscheidet, ist ungewiss. Weidner selber geht zwar aufgrund der zumindest bis vor kurzem hohen Nachfrage nach Nachverdichtungen im Ort von wachsendem Bedarf aus. Für die Regierung soll jedoch, wie er von Amtskollegen erfahren hat, der Ist-Zustand entscheidend sein. Bliebe es bei drei Zügen, dürften, so Weidner, keine Fördermittel für einen Umzug fließen. Höchstens die geänderten Anforderungen an den Raumbedarf, den eine Mittelschule im Vergleich zu einer Grundschule hat, könnte dann noch eine Tür zu einem Fördertopf öffnen.
Kosten aus Erlös für die Matthias-Ehrenfried-Schule finanzieren
Mit weiteren Planungen will Weidner daher zunächst abwarten. Erst wenn hierüber Klarheit besteht, sei es sinnvoll, einen Planer mit zu beauftragen, so der Bürgermeister. Am Platz scheitert eine Erweiterung jedenfalls nicht. Weidner kann sich sowohl vorstellen, dass die Schule einen zusätzliches Stockwerk erhält, als auch einen Anbau auf den freien Flächen rundum das Bestandsgebäude. Fest steht schon jetzt, dass zur Ganztagesschule erweitert werden muss. Ab 2026 haben Erstklässler einen gesetzlichen Anspruch darauf. Etwa die Hälfte der rund 300 Schüler steht derzeit eine Betreuung nach dem Unterricht in einem der beiden Horte oder der Mittagsbetreuung zur Verfügung. Daher geht Weidner auch davon aus, dass zumindest hierfür staatliche Fördermittel zur Verfügung stehen.
Die Kosten für Umbau und Umnutzung möchte die Gemeinde aus dem Erlös für das Matthias-Ehrenfried-Schule finanzieren. Gut acht Million Euro soll sie für das ebenfalls erst vor wenigen Jahren sanierte Gebäude bekommen. Für die Mittelschüler ist gesorgt. Der Schulverband Pleichach-Kürnachtal hat bereits im Februar 2022 einen entsprechenden Beschluss gefasst und zugesichert, dass die gut schon ab dem kommenden Schuljahr in Unterpleichfeld unterkommen.