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GREUßENHEIM: Was wird aus der Bio-Energie in Greußenheim?

GREUßENHEIM

Was wird aus der Bio-Energie in Greußenheim?

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    Ausgebrannt? Aus HolzHackschnitzel wurde in der Greußenheimer Anlage klimaschonende Wärmeenergie.
    Ausgebrannt? Aus HolzHackschnitzel wurde in der Greußenheimer Anlage klimaschonende Wärmeenergie. Foto: Foto: Biokompakt Heiztechnik

    Wenngleich Geschäftsführer Hans Dresch (Schwarzach) keine Veranlassung sieht, Fragen nach der weiteren Entwicklung zur Bio-Energie Greußenheim GmbH zu beantworten, spart er nicht mit Kritik an der jüngsten Entscheidung des Gemeinderates.

    In einer Sondersitzung hatte sich das Gremium mit dem Vorschlag von Forstunternehmer Dietmar Reith (Arnstein) beschäftigt, zur Übernahme der Bio-Energie und der weiteren Lieferung von Fernwärme. Wie aus gut informierten Kreisen zu erfahren war, hatte der Gemeinderat in nichtöffentlicher Abstimmung mehrheitlich Reiths Angebot abgelehnt.

    Liquidierung beschlossen

    Damit war das Gremium nach juristischer Prüfung der eindringlichen Empfehlung von Rechtsanwalt Uwe K. Franz von der Kanzlei Cornea & Franz gefolgt. Wie weiterhin zu erfahren war, hatte die Gesellschafterversammlung zudem in einer nichtöffentlichen Sitzung den Beschluss zur Liquidierung der Bio-Energie Greußenheim GmbH gefasst. Zu diesem Punkt wollte Geschäftsführer Dresch keinerlei Kommentare abgeben.

    Franz Seubert, Inhaber des örtlichen Lebensmittelmarktes, Abnehmer von Fernwärme und selbst Anteilseigner an der Bio-Energie, bereiten die aktuellen Entwicklung Sorgen. Mit dem Ende der Bioenergie sieht er zwangsläufig auch den Verlust seiner finanziellen Einlage aus zwei Anteilen mit je 3125 Mark verbunden.

    Nach dem jüngsten Beteiligungsbericht belief sich der Darlehenstand der Bio-Energie zum 30. Juni 2014 auf 119 725,08 Euro. Der rechnerische Investitionskostenanteil der Gemeinde aus dem Darlehen der Bio-Energie betrug zu diesem Zeitpunkt rund 67 000 Euro. Gleichzeitig hegt Seubert wenig Hoffnung, aus dem Verkauf des Betriebsgebäudes einen vernünftigen Erlös erzielen zu können.

    Im Gespräch mit der Redaktion bezeichnete Dresch Reiths Vorschlag zur Fortsetzung des Betriebs des Biomasse-Heizkraftwerkes als eine „klasse Lösung für alle Beteiligten“. Und auch Franz Seubert bewertete Reiths Vorschlag als „akzeptabel.“ „Für mich wäre es sogar noch günstiger geworden“ sagt er. Entgegen des Angebots der Bio-Energie von 17,5 Cent je Kilowatt hatte Reith 14,5 Cent vorgeschlagen.

    Der Gemeinderat lehnte dies jedoch ab, weil es in Reiths Angebot einen Passus gab, der eine Neukalkulation des Bezugspreises vorsah, sobald notwendigen Ersatzinvestition nötig wären. Angesichts eines bekanntermaßen angeschlagenen Kessels im Heizkraftwerk, scheuten die meisten Gemeinderäte vor dieser Unwägbarkeit zurück.

    Dezentrale Versorgung aufbauen

    Nach Dreschs Überzeugung wird die Ablehnung von Reiths Vorschlag durch den Gemeinderat „die Gemeinde unvorbereitet treffen“. Insbesondere werden sich für die Gemeinde daraus „nicht rosige wirtschaftliche Folgen ergeben“, mutmaßte der Geschäftsführer Dresch.

    „Das Ende der Bio-Energie war einfach politisch gewollt“, ist Dreschs Überzeugung. Die Frage, ob es eine Fristverlängerung zum Wärmebezug für einzelne Abnehmer geben wird, wollte Dresch nicht beantworten.

    In der heutigen Sitzung, Donnerstag, 25. Juni, soll durch den Gemeinderat die Auftragsvergabe für dezentrale Heizungsanlagen für die öffentlichen Gebäude erfolgen. Die Vergabe erfolgt jedoch im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.

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