Das Hochwasser geht zurück, doch der Schiffsverkehr im Bereich Würzburg ruht weiterhin. „Das kann auch noch ein paar Tage dauern“, sagt Heiko Fröhner, stellvertretender Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Schweinfurt. „Auf keinen Fall vor Mittwoch oder Donnerstag“, so seine Prognose. Schiffsverkehr ist ab einem Pegelstand von 3,40 Metern erlaubt. Am Montag lag der Pegel in Würzburg um 5 Uhr morgens noch bei 4,17 Metern, am Nachmittag um 15 Uhr bei 4,09 Metern. Nicht einmal ein Zentimeter pro Stunde – es sinkt also noch langsam, das Hochwasser.
Erst wird die Fahrrinne überprüft
Doch auch, wenn der Pegelstand auf 3,40 Meter gefallen ist, können und dürfen die Schiffe nicht umgehend fahren.
Wie Fröhner gegenüber der Redaktion erklärt, fährt die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung erst einmal den entsprechenden Abschnitt auf dem Main ab und prüft, ob die Fahrrinne auch frei ist oder ob es durch das Hochwasser Beeinträchtigungen im Untergrund gibt, beispielsweise Aufschwemmungen von Schlamm.
Im Bereich Würzburg sind vom Hochwasserbedingten Fahrverbot nur wenige Schiffe direkt betroffen – nämlich nur ganze drei. Nach Auskunft von Christian Bauer von der Würzburger Hafen GmbH ankern im Neuen Hafen derzeit zwei Schiffe: ein Frachter und ein Flusskreuzer. Zudem liegt seit vergangenem Dienstag die „Amavenita“ an der Anlegestelle unterhalb der Löwenbrücke vor Anker. Die in Würzburg gestrandeten Schiffsgäste wurden vom Reiseveranstalter bereits am vergangenen Donnerstag mit Bussen weitergefahren, die Hotel-Crew ging an diesem Montag von Bord.
Engstelle Alte Mainbrücke
Das Flusskreuzfahrtschiff, das im Neuen Hafen ankert, hatte keine Fahrgäste an Bord. Laut Bauer war es auf dem Weg ins Winterquartier, als das Hochwasser die Fahrt stoppte. Dass derzeit kaum Schiffe im hochwassergeschützten Neuen Hafen liegen, hat nach Aussage von Bauer nicht zuletzt mit den Feiertagen um den Jahreswechsel herum zu tun, an denen auch viele Frachtschiffer eine Pause machen.
Bis die Flusskreuzer wieder starten, wird es noch etwas länger dauern als beim „normalen“ Schiffsverkehr. Denn die zwei Schiffe müssen beide, wenn auch in entgegengesetzter Richtung durch die Schleuse an der Alten Mainbrücke fahren. Da sie sechs Meter hoch sind, ist das erst ab einem Pegelstand unterhalb von 2,40 Metern möglich.
Weitaus mehr als diesmal war der Kreuzfahrtschiffsverkehr beim frühsommerlichen Hochwasser im Juni 2013 beeinträchtigt: Damals saßen in Würzburg fünf Flusskreuzer über längere Zeit auf dem Main fest.