Das VIP-Zelt im Würzburger Kickers-Stadion war schon immer ein Zankapfel zwischen den Würzburger Kickers und wegen Lärmschutz klagender Anwohner. Jetzt ist ein ungewöhnlicher Akt dazugekommen. Der Verein klagt beim Verwaltungsgericht gegen die Stadt – wegen deren Baugenehmigung für das Zelt.
Nachdem dieses immer nur saisonweise geduldet worden war, hat die Stadt den Bewirtungsort für besonders zahlungswillige Zuschauer im September generell genehmigt– allerdings unter Auflagen: Das Zelt darf nur bei Pflichtspielen genutzt werden, das nur bis maximal 22 Uhr, und mit dem Schlusspfiff auf dem Platz muss auch Schluss mit dem Betrieb im Zelt sein. Bislang war das eine Stunde länger möglich.
Verein: Haben das Vorgehen dem OB erläuert
Wie der Verein auf Anfrage der Redaktion mitteilt, habe man zwei Auflagen widersprochen, die die Nutzungsdauer des Zeltes beträfen. Dieses Vorgehen habe man Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Stadtbaurat Christian Baumgart „in einem entsprechenden Schriftwechsel ausführlich erläutert“, heißt es in der Stellungnahme des Vereins. Und der Verein wolle „auch weiterhin grundsätzlich nur in enger Abstimmung und Kooperation mit der Stadt vorangehen und ist guter Hoffnung, auch diese aktuelle Thematik einvernehmlich lösen zu können“, heißt es weiter. Warum man dazu den Klageweg gewählt hat, wird nicht erläutert.
Indes betont der Verein, dass der Betrieb des VIP-Zeltes in der Flyeralarm Arena „für den FC Würzburger Kickers ein elementarer Baustein zur wirtschaftlichen Finanzierung des Spielbetriebs“ sei. Von daher bedanke man sich „ausdrücklich bei Oberbürgermeister Christian Schuchardt sowie Stadtbaurat Christian Baumgart für die jetzt erfolgte Erteilung der Genehmigung zum Betrieb des Zeltes“.
Anwohnerklagen gegen die Zelt-Genehmigung
Und was sagt die Stadt zu der Angelegenheit? Sie bestätigt lediglich den Eingang der Klage. Ansonsten will das Rathaus keine Stellungnahme abgeben, da es sich um ein laufendes Gerichtsverfahren handelt.
Dieses steht nicht alleine: Neben den Kickers klagen mittlerweile auch sechs Anwohner vom Dallenberg gegen das Zelt – aber nicht wegen einzelner Auflagen, sondern gegen die generelle Baugenehmigung.