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Untereisenheim: Wie der Kulturherbst in Untereisenheim begann

Untereisenheim

Wie der Kulturherbst in Untereisenheim begann

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    Die Mitorganisatoren Bürgermeister Andreas Hoßmann und Jutta Bandorf.
    Die Mitorganisatoren Bürgermeister Andreas Hoßmann und Jutta Bandorf. Foto: Rainer Weis

    Mitte der der 90er Jahre hatte Bernhard Wolter sehr gute Kontakte zu örtlichen Künstlern, die gerne bei ihm einkehrten und in langen Gesprächen ihre Kunst erklärten. In den darauf folgenden Jahren beschäftigte er sich damit, wie er mit diesem Fundus auch seine Mitbürger einbinden könnte. In mehreren Gesprächen mit Bürgermeister, Gemeinderäten, Winzern und Geschäftsleuten wurde Wolter klar, dass es nicht einfach wird, Künstler, Veranstalter und Interessierte zusammen zu bringen.

    Bei den Obereisenheimern nachgefragt, brachte ihm das nur einen Lacher ein, denn sie hatten ihr gut laufendes Bremserfest und für eine weitere Veranstaltung kein Interesse.  Hartnäckig und immer das Ziel vor Augen, gelang Anfang 1997 der Durchbruch. Mit dem ASV-Sportverein, Edith Walter, Harald Kunzmann, Heike und Hans-Jürgen Hochrein, Joachim Bach und Thomas Gehring im Boot wurden Höfe und Hallen für die Kunst geöffnet. Außerdem einigte man sich, als Veranstaltungszeitraum auf vier Wochenenden Ende September und Anfang Oktober.

    Wetter macht Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung

    Voller Emotionen und Elan wurde auf den Kulturherbst zugearbeitet, Räumlichkeiten geschmückt und Kunstwerke aufgestellt. Harald Kunzmann hatte extra Wildgerichte und Heike und Hans-Jürgen Hochrein wollten deftige Mahlzeiten servieren. Dann warteten sie gespannt auf die Besucher, doch das Wetter machte ihnen einen Strich durch die Rechnung und an fast allen vier Wochenenden war es kalt und es regnete, sodass nur wenige Gäste kamen.

    In der Aufarbeitung dieser Tatsache stellte die Gruppe ernüchternd fest, ein "Weiter so" geht nicht und man einigte sich im ersten Schritt auf nur zwei Wochenenden. Denn so wurde argumentiert, dass gerade in der Weinlesezeit fast keine Zeit für solche Sperenzchen da waren und das Risiko mit nur zwei Wochenenden auch geringer sei. Und so ist es bis heute geblieben.

    Im zweiten Jahr wurde mehr Werbung betrieben und eine größere Speisepalette angeboten, sodass mehr Gäste kamen und die Verantwortlichen schon etwas zufriedener nach Hause gingen. Doch die eigentliche Annahme des Festes durch die Besucher im dritten Jahr mit noch mehr Kunst und besonderes mit Einzelaktionen von Malern, Bildhauern, Autoren und Musikveranstaltungen brachten den Erfolg.  

    Zu wenig Fläche, zu viele Aussteller

    In den nächsten Jahren wurde noch mehr Höfe zur Ausstellungsfläche und der Mix aus Kunst, Handel und Kulinarischem wurde für die Kleinkünstler und Händler immer beliebter und bescherten einen stets wachsenden Besucherstrom, der bis heute anhält.  An Besonderheiten gab es unter anderem schon Hubschrauber-Rundflüge, Luftballon-Wettfliegen und 2005 trat Michel Müller auf.  

    Nach Aussage des Teams um Bernhard Wolter, Jutta Bandorf und Andreas Hoßmann fällt heute ein kleiner Schatten auf das Fest, denn man muss heute schon wegen zu wenig Ausstellungsflächen einige Aussteller abweisen. Dabei ist die Vielfalt an Angeboten an allen zwei Wochenenden größer denn je.

    Heuer an den letzten beiden September-Wochenenden

    Unter dem  Motto "Stein-Reich" findet der Kulturherbst dieses Jahr am 21. und 22. sowie am 28. und 29. September statt. Höhepunkte sind mit über 100 Ausstellern beim Genuss für alle Sinne in den Gassen und Winkeln, in denen es etwas zu sehen, zu hören, zu fühlen und zu schmecken gibt, die Rahmenprogramme. So die Ausstellung "Natursteinmauern in Dorf und Flur" vom Amt für ländliche Entwicklung mit Wissen über das historisch typische Baumaterial in Unterfranken, das "Stein-Bild-Hauen" mit Anleitung zum Ausprobieren mit Bildhauerin Margot Gurutti oder ein Fachvortrag zum Thema "Rohstoff und Bodenschätze in unserer Heimat" vom Geologen Cornelius Schmid sowie der Fachvortrag "Leben in der Kiesgrube" von Elisabeth Ziegler.

    Bei einem Spaziergang entlang der Dorfmauer kann man "Die Artenvielfalt in den Trockenmauern" erleben. Eine Bildstockwanderung führt rund um den Ortskern von Untereisenheim mit Bürgermeister Andreas Hoßmann, auch gibt es eine Kirchenführung mit Ursula Bruch. Musikalisch werden die Gäste unterhalten mit Gitarrenmusik zum Mitsingen am Dorfbrunnen und von den Püssensheimer Musikanten.  

    Eine riesige logistische Leistung

    Am ersten Samstagabend tritt der Kabarettist Mac Härder auf, am zweiten Samstag gibt es "Feiste Rockmusik" von der Band Rock Rock Soul zu hören. Zudem findet die Auswertung des Fotowettbewerbs des Genussortes Eisenheim zum Thema "Quitte" mit Preisverleihung am 28. September um 17.30 Uhr. Unter dem Vier K-Logo "Kunst, Kultur, Kulinarisches und Kinder" kann sich der Besucher ganz nach seinem Geschmack ein Angebot aussuchen.

     "Es ist jedes Jahr eine riesige logistische Leistung des Organisations-Teams, alle Ideen und Angebote punktgenau einzubauen und zu berücksichtigen", sagt Bernhard Wolter. "Das geht von den Künstlern, Händlern und Gastronomen bis hin zu den Schnapsbrennern, sodass am Ende ein ausgeklügelter Flyer entsteht, in dem die Besucher die jeweiligen Angebote sowohl in Text als auch auf einer Ortskarte wieder finden."  

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