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Würzburg: Wie eine Würzburgerin das Thema Schmerz mit Kunst vereint

Würzburg

Wie eine Würzburgerin das Thema Schmerz mit Kunst vereint

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    Die Künstlerin Christine Schätzlein beim Aufbau von ihrem zentralen Werk "Non-located Room".
    Die Künstlerin Christine Schätzlein beim Aufbau von ihrem zentralen Werk "Non-located Room". Foto: Silvia Gralla

    "Sosein, Dasein, Leben" - unter diesem Titel präsentiert die Würzburger Künstlerin Christine Schätzlein mit Pfarrerin Susanne Wildfeuer ihre Vernissage in der St. Johannis Kirche. Am 6. Juli findet zur Eröffnung um 18 Uhr eine Einführung und Lesung durch Jürgen Hochmuth statt, der während der Planung der Vernissage mit Christine Schätzlein im Austausch stand. Zusätzlich wird in dieser Zeit jeden Sonntag eines der Kunstwerke auch in den Predigten der Pfarrerin thematisiert.

    Die Ausstellung besteht dabei aus verschiedenen Themenkreisen. Direkt um und am Altar zu besichtigen, sind die Ausstellungsstücke zum Thema Schmerz dabei wohl die auffälligsten. Nachdem sich Schätzlein in ihrem Umfeld mit Schmerz konfrontiert sah, schuf sie diese Werkreihe. Dabei thematisiert sie dessen Umgang und Auswirkungen: von innerer Zerrissenheit und Dünnhäutigkeit der Leidenden, bis hin zur Isolation von der Außenwelt und die Unsichtbarkeit des Schmerzes für viele Außenstehende.

    Verschiedene Aspekte des Lebens thematisiert

    Im Kontrast zum Ausstellungsbereich Schmerz, hat Schätzlein jedoch auch weitere Aspekte des Lebens thematisiert. Mit dem Aufkommen des Selfies in den Sozialen Medien und dem ständig präsenten Lächeln für die Kamera, begann sie nach dem "Warum” zu forschen und fotografierte lachende Frauen verschiedener Altersgruppen. Anschließend färbte sie die Bilder ein und gab ihr mit Lasur mehr Struktur, um dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, die Auswirkungen von Perspektive und Farbe auf das Lächeln zu erkunden.

    Zudem hat sich Schätzlein ausgiebig mit den verschiedenen Lebensphasen auseinandergesetzt und zeigt in einer fünfteiligen Gemälde-Reihe die fünf Jahreszeiten im Yin und Yang: hohe und niedrige Aktivität, verschiedene Materialien und Organe werden hier verbunden. Viele der Werke sind den Besuchern vielleicht schon aus früheren Ausstellungen der Künstlerin bekannt, zumindest in einem Fall jedoch sehr verändert. In der Künstlergruppe creo hatte Christine Schätzlein 2013 im Rahmen einer Ausstellung die Spitäle zurück in eine kirchenähnliche, jedoch anders interpretierte Form gebracht. Die Besucher mussten dabei direkt zu Beginn durch ein mit Wasser gefülltes Holzbecken waten, in dem auf Filz aufgenähte Taufkleider lagen.

    Portrait der Künstlerin Christine Schätzlein.
    Portrait der Künstlerin Christine Schätzlein. Foto: Silvia Gralla

    Damals noch leuchtend weiß sind diese nun von einem Grauschleier überzogen und werden diesmal trocken präsentiert. Während sie auf der einen Seite die Vergänglichkeit zeigen sollen, bekommt das Werk hier eine zusätzliche Bedeutung: Die Kleider hängen direkt unter dem Relief der Fußwaschung beim letzten Abendmahl.

    Eingeladen wurde die Künstlerin von Pfarrerin Susanne Wildfeuer, deren Gemeinde jedes Jahr im Juli eine Ausstellung veranstaltet. Sie hatte die Werke der Künstlerin bei einer vergangenen Vernissage gesehen und war besonders von deren Umsetzung der Thematik Schmerz begeistert. In der St. Johannis Kirche soll dieses Thema nun auch nochmal im besonderen christlichen Kontext stehen. Schmerz, Glaube und Heilung seien immer wieder auftauchende Themen und sie hofft, diese auch im aktuellen sommerlichen Rahmen in das Bewusstsein der Menschen zu bringen.

    Die verschiedenen Skulpturen, Installationen und Gemälde sind vom 6. bis 31. Juli in der St. Johannis Kirche zu sehen.

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