Fußgänger gegen Radfahrer, Radfahrer gegen Fußgänger und dann gibt es noch die Autofahrer. Zum Streit kommt es auf Würzburgs Straßen immer wieder. Einen Gewinner scheint es dabei nicht zu geben. Vor allem die Löwenbrücke sorgt für Ärger bei allen Beteiligten. Denn diese teilen sich mehrere Verkehrsteilnehmer auf einmal. Vorschläge, um die Situation zu verbessern, gab es in jüngster Vergangenheit genug.
Einer der aktuellsten Vorschläge stammt von Bürgermeister Adolf Bauer (CSU). Nach seinen Vorstellungen sollen die Radfahrer künftig auf den beiden Gehwegen fahren, während für die Fußgänger die Löwenbrücke verbreitert werden soll – mit einer an der flussaufwärtigen Seite angehängten Stahlkonstruktion.
Verschiedene Vorschläge von Parteien
Neben Adolf Bauer und seiner CSU-Fraktionsspitze haben auch die SPD (ein angehängter Steg für Radfahrer und Fußgänger) und die ÖDP (Wegfall einer der drei Autospuren auf der Brücke, Verlegung der Straba-Gleise, ein Fußweg und eine Radspur in beiden Richtungen) Vorschläge zur Verbesserung der Situation gemacht - sowie auch Stadtrat Wolfgang Baumann mit seiner Wählergemeinschaft Zukunft für Würzburg (ZfW). Deren Vorschlag sieht im Wesentlichen einen Brückenneubau für Fußgänger und Radfahrer im Bereich der "Mainkuh" am Brandt-Kai über den Main zur Saalgasse vor.
Jetzt kommen Studierende ins Spiel
Eine endgültige Lösung wird es so schnell vermutlich nicht geben. Neue Vorschläge gibt es hingegen weiterhin. Diese stammen dieses Mal aber nicht von Lokalpolitikern, sondern von Studierenden der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Zehn studentische Teams haben sich für eine Projektarbeit Gedanken darüber gemacht, wie eine neue Mainquerung in Würzburg aussehen kann.
Im auslaufenden Sommersemester, unter der Leitung der beiden Professoren Gunther Benkert sowie Christian Baumgart, entstanden dabei zehn Konzepte, die die Teams kürzlich Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Stadtbaurat Benjamin Schneider vorgestellt haben. „Das Thema wird im kommenden Wahlkampf wohl eine größere Rolle spielen und so freut es uns, dass unsere Studierenden, die Fakultät und die Hochschule die Gelegenheit bekommen, einen Beitrag zu dieser Diskussionen in der Öffentlichkeit leisten zu können", so Benkert.
Bei einer Vorstellung soll es jedoch nicht bleiben. Wie Rathaussprecher Georg Wagenbrenner auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilt, will das Baureferat die studentischen Arbeiten bis zum Herbst bewertet haben und sie flankierend mit einem eigenen Vorschlag in die Gremien bringen.