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MARGETSHÖCHHEIM: Winzerin exportiert ihren Wein ins Reich der Mitte

MARGETSHÖCHHEIM

Winzerin exportiert ihren Wein ins Reich der Mitte

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    Winzerin Ilonka Scheuring aus Margetshöchheim ist aktuell damit beschäftigt, eine 3000 Flaschen umfassende Weinlieferung nach China versandfertig zu machen und die mit dem Export verbundenen bürokratischen Hindernisse zu bewältigen.
    Winzerin Ilonka Scheuring aus Margetshöchheim ist aktuell damit beschäftigt, eine 3000 Flaschen umfassende Weinlieferung nach China versandfertig zu machen und die mit dem Export verbundenen bürokratischen Hindernisse zu bewältigen. Foto: Foto: Herbert Ehehalt

    Dank guter Kontakte nach China wartet gerade eine Charge von fast 3000 Flaschen besten Frankenweins der Margetshöchheimer Winzerin Ilonka Scheuring auf die Verschiffung nach Fernost.

    Die Vermarktung ihrer auf einer Gesamtrebfläche von zwölf Hektar angebauten Weine nimmt auch bei Winzerin den klassischen Weg. In aller Regel geht einer Bestellung ein flüchtiges Kennenlernen der Weine bei einem kurzen Probieren während des Urlaubs, oder bei gelegentlichen Besuchen in der Häckerwirtschaft voraus. So akquirierte die prämierte Jungwinzerin des Jahres 2010 bisher ihr Kundenklientel aus der Region, aber auch aus Dänemark, Österreich, der Schweiz und sogar Japan.

    In diese Länder gingen bisher die Scheuring-Weine. Manchmal dauert es allerdings lange zwei Jahre, bis nach dem ersten Kontakt eine größere Lieferung zustande kommt – so wie die Bestellung von fast 3000 Flaschen Riesling, Grauer Burgunder und Silvaner des 2015er Jahrgangs aus dem hauseigenen Qualitätssegment „Basic“ und „Klassik“. Dabei handelt es sich um Trinkweine für jeden Tag aus dem Weingut Scheuring. Die Steigerung der Scheuring-Qualitätspyramide reicht weiter über „Lagenweine“ und den als „Edel-Exklusiv“ bezeichneten Spitzenweinen.

    Bestellung "witzige Geschichte"

    Die von einem chinesischen Händler und Gastronomen in Peking georderten Weine sind allesamt in der Flaschenform des „alten“ Bocksbeutel, dem Botschafter des Frankenweins schlechthin, abgefüllt. „Die Bestellung aus China ist eine sehr witzige Geschichte. Sie kam zustande über den Kontakt eines Gastes in unserer Häckerwirtschaft“, erzählt die Winzerin. Aktuell ist die Inhaberin des Weinguts Scheuring gerade damit beschäftigt, die Hindernisse der deutschen und chinesischen Export-Bürokratie im Zusammenhang mit der Lieferung ins Reich der Mitte zu bewältigen.

    „Hilfreiche Unterstützung durch den Fränkischen Weinbauverband ist dabei leider nicht möglich“, wie dessen Geschäftsführer Hermann Schmitt bedauert. Der Export deutscher Weine nach China wird ausschließlich über das Deutsche Weininstitut (DWI) abgewickelt. Ausnahmen sind bereits bestehende Kontakte fränkischer Winzer und Weingüter. Der jährliche Besuch der jeweiligen Fränkischen Weinkönigin in China dient nach Schmitts Aussage deshalb lediglich repräsentativen Aufgaben für die vor Ort bereits etablierten fränkischen Weinbaubetriebe.

    Nach Auskunft durch das DWI exportieren aus Franken bisher lediglich Bürgerspital und Juliusspital Würzburg, Winzerkeller Sommerach, sowie die Weingüter Rudolf Fürst (Bürgstadt), Horst Sauer (Escherndorf) und Römmert (Volkach) Frankenwein nach China.

    Weien aus Franken nicht statistisch erfasst

    Genaue Zahlen zu fränkischen Weinexporten nach China liegen aber auch dem Deutschen Weininstitut nicht vor, wie eine entsprechende Anfrage dieser Redaktion ergab. „Im Gegensatz zu den Anbaugebieten Mosel, Pfalz und Rheinhessen, die dabei eine größere Rolle spielen, werden Weine aus Franken beim Export nach China nicht separat erfasst“, erklärt Ole Kohlmann vom DWI.

    Nach einer Veröffentlichung von Ernst Büscher vom DWI versiebenfachte sich der Weinimport in China zwischen den Jahren 2007 und 2013. Knapp 19 Prozent aller Weine weltweit werden in China getrunken. Mit einem Marktanteil von nur ein Prozent nahm deutscher Wein in China zu diesem Zeitpunkt jedoch eine Randposition ein.

    Studien des Marktforschungsinstituts Wine Intelligence zufolge verfügen die etwa 38 Millionen chinesischen Konsumenten von importierten Weinen über ein höheres Einkommen, haben eine gute Bildung, gehören der oberen Mittelschicht an und sind im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Insofern steht dem zur Verschiffung verpackten Wein aus dem Weingut Scheuring das Reich der Mitte zur Eroberung offen.

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