Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Wirbel um Zaun an der Goethe-Kepler-Schule

WÜRZBURG

Wirbel um Zaun an der Goethe-Kepler-Schule

    • |
    • |
    Ein neu errichteter Zaun (im Hintergrund) im Pausenhof sorgt bei vielen Grundschülern der Goethe-Kepler-Schule für Unmut.
    Ein neu errichteter Zaun (im Hintergrund) im Pausenhof sorgt bei vielen Grundschülern der Goethe-Kepler-Schule für Unmut. Foto: Foto: Katja Glatzer

    Ein neuer, ein Meter hoher Zaun, der den Pausenhof plus Grünbereich in zwei Teile trennt, sorgt derzeit für Unruhe an der Goethe-Kepler-Grundschule im Frauenland. Einige der Schüler – die Kinder waren über die Errichtung des Zauns nicht informiert – traten sofort in den Streik. „Wir fühlen uns wie im Zoo“, „Wir wollen unseren großen Pausenhof zurück“ oder „Der Zaun muss weg“ – so machten die Grundschüler ihrem Unmut Luft.

    Die Viertklässler sammelten Unterschriften gegen den Zaun und benannten gleich einen Sprecher, der ihre Interessen nach außen hin vertritt. Als „gelebte Demokratie“ bezeichnet Lehrerin Vera Trenschel das Vorgehen ihrer Schüler. „Sie haben sich wirklich zusammengesetzt und Argumente gesammelt und aufgeschrieben, warum der Zaun nicht sinnvoll ist.“

    Gemeinsam mit einigen Lehrkräften gestalteten die Kinder Plakate und Flyer gegen die Errichtung des Zauns und platzierten sie am frisch errichteten „Pausenhoftrenner“. Ein normaler Unterricht sei erst mal nicht möglich gewesen, schildert Schulleiterin Stefanie Schiffer die Situation.

    Zaun sollte eine Verbesserung sein

    Dabei war doch von Seiten der Schulleitung alles nur gut gemeint. Der Zaun sollte eigentlich eine Verbesserung darstellen und den Pausenhof in einen Spiel- und Tobbereich sowie einen Ruhebereich abgrenzen, erklärt Schiffer. „Ich wollte damit auf die verschiedenen Bedürfnisse unserer Kinder eingehen und versprach mir so eine Aufwertung unseres Pausenhofes.“

    Zumal der Grünbereich ja von zwei Seiten begehbar sei. Nicht bedacht hatte Schiffer, die seit eineinhalb Jahren die Schulleitung inne hat, dass vor einigen Jahren ganz bewusst ein „offener Pausenhof“ eingeführt worden war, der von den Kindern besonders gut angenommen wurde.

    Ein Fehler sei es auch gewesen, dass sie Kollegium und Schüler nicht in die Planungen einbezogen habe, so Schiffer. „Für mich war das keine große Sache. Wenn ich gewusst hätte, welch' Aufschrei durch die Schule geht, hätte ich anders gehandelt.“ Eingebunden waren die Stadt Würzburg, die auch für den Aufbau des Zauns zuständig ist und die Diakonie, die Träger der Mittagsbetreuung an der Schule ist. Der Pavillon für die Mittagsbetreuung nämlich befindet sich genau im nun eingezäunten Grünbereich. Auch der Elternbeirat sei informiert gewesen und habe das Projekt „Zaun“ befürwortet, sagt Schiffer.

    Wie geht es mit dem Zaun weiter?

    „Nun aber ist das ein Schuss nach hinten“, so die Schulleiterin. Sie habe sich bereits den Fragen der Schüler und Eltern gestellt und erklärt, warum sie den Zaun errichtet habe. „Manche Schüler haben das auch direkt verstanden und finden es gut. Andere nicht.“ Überrascht ist die Schulleiterin über das strukturierte Vorgehen der Viertklässler: „Ich finde es gut, wie sie sich mit dem Thema auseinander gesetzt und Argumente gesammelt haben.“

    Bis der Haussegen wieder ganz gerade hängt, bedarf es allerdings noch einiger Gespräche mit den Beteiligten sowie mit Kollegium und Elternbeirat. Dann erst soll entschieden werden, wie es mit dem Zaun weitergeht. Die Schüler, so Lehrerin Trenschel, hätten auch schon nach Lösungen gesucht, wie man den Zaun zum Besseren verändern könne, beispielsweise mit einem Tor in der Mitte des Zauns.

    Auf Nachfrage dieser Redaktion bei der Stadt hieß es, dass die Fertigstellung des Zaun-Projekts erst mal gestoppt ist. Der Zaun nämlich sollte noch mit einer Hecke begrünt werden. Und weiter: Sollte der Zaun nicht gewünscht sein, könne er mit Sicherheit „unkompliziert“ wieder abgebaut werden, so das Signal aus dem Rathaus.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden