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Würzburg: Wo die gelbe Silphie blüht

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    Silphie bringt im Vergleich zu klassischen Kulturpflanzen, wie dem Mais, viele Vorteile mit sich.
    Silphie bringt im Vergleich zu klassischen Kulturpflanzen, wie dem Mais, viele Vorteile mit sich. Foto: Christof Amrehn, WVV

    Seit einem Jahr gibt es in den Wasserschutzgebieten der Winterhäuser Quelle und Zellingen Kooperationen zwischen der Trinkwasser Würzburg GmbH (TWV) und der Landwirtschaft, die sich durch eine derzeit blühende gelbe Pflanze präsentieren: Der Silphie. Die Silphie bringt im Vergleich zu klassischen Kulturpflanzen, wie dem Mais, viele Vorteile mit sich, schreibt die WVV in einer Mitteilung, aus der diese Informationen stammen. Die Vorteile – insbesondere die des Grundwasserschutzes – haben die TWV dazu bewogen, ein Pilotprojekt zusammen mit den Landwirten in den Trinkwasserschutz- und Trinkwassereinzugsgebieten zu starten.

    Die Trinkwasser Würzburg GmbH (TWV) möchte mit dem Projekt die vielen umwelt- und ackerbaulichen Vorteile, die der Anbau der Silphie mit sich bringt, auch der Öffentlichkeit näherbringen. Einmal etabliert, leistet sie neben dem Grundwasserschutz einen wertvollen Beitrag sowohl für die Umwelt als auch für den Landwirt. Daher setzt die TWV mit den Landwirten genau an den typischen Anbauproblemen mit den etablierten Pflanzen an. Sie unterstützt nicht nur finanziell den Aufwand im Jahr der Ansaat der Silphie, sondern hilft den Landwirten auch bei vielen Fragen rund um die Etablierung und Ernte der Silphie, durch den Aufbau eines Netzwerkes zwischen den Praktikern.

    Die Durchwachsene Silphie

    Die Durchwachsene Silphie ist eine ausdauernde, mehrjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Pflanze erfreut sich hierzulande zunehmender Beliebtheit als Energiepflanze. Die Silphie kann eine Wuchshöhe von drei Metern und mehr erreichen und blüht von Ende Juni bis September. Durch die enorme Wuchshöhe und dem Blütenangebot dient sie der Tierwelt als Lebensraum und Nahrungsquelle. Sie treibt jedes Jahr erneut aus und muss nicht aufs Neue gesät werden, daher zählt man die Durchwachsene Silphie auch zu den sogenannten Dauerkulturen.

    Die Tatsache, dass die Silphie eine Dauerkultur ist, bringt die vielen Vorteile mit sich. Da die Silphie nur einmal gesät wird und anschließend 15 oder mehr Jahre ohne Ertragsverlust geerntet werden kann, ist keine Bodenbearbeitung wie auch kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln notwendig. Der Boden bleibt über die Zeit frei von mechanischer Bearbeitung, dadurch werden die Bodenlebewesen nicht gestört und können ihre Funktion voll entfalten. Ein aktives Bodenleben trägt zum Schutz vor Extremereignissen bei. Als Folge der genannten Punkte stellt sich zudem der Humusaufbau ein. Dadurch wird CO2 im Boden gespeichert und es kommt zu einer Verbesserung der Bodenfunktion.

    Neben den vielen Vorteilen gibt es auch Nachteile, welche der Anbau der Silphie mit sich bringt. Die Ansaat und Etablierung der Pflanze ist äußerst schwierig und die Pflanze kann im ersten Anbaujahr auch nicht geerntet werden. Im ersten Entwicklungsjahr bildet die Silphie lediglich eine niedrige Bodenblattrosette, wodurch sie sehr anfällig gegenüber Unkräutern und Schnecken ist. Gerade bei der Etablierung hat sich auch gezeigt, dass eine ausreichende Wasserversorgung unabdingbar ist, was im trockenen Franken ein Problem darstellen kann. Die Ansaat ist aktuell recht teuer, durch das Ausbleiben eines Ertrags im ersten Jahr schrecken daher viele Landwirte davor zurück. Langfristig hat der Landwirt weniger Kosten, da die Ansaat der Silphie nur einmal erfolgt.

    Wo kann man die Silphie erleben?

    Aktuell kann man die besondere Gelegenheit nutzen und sich die bis September blühende Silphie vor Ort ansehen. Am Radweg im Rottenbauerer Grund hat die TWV Informationstafeln für die Bevölkerung aufgestellt. Es besteht auch die Möglichkeit, sich durch den vor Ort aufgestellten Hochsitz ein Bild über das blühende Feld zu machen.

    Silphie-Blütenmeer am Radweg im Rottenbauerer Grund
    Silphie-Blütenmeer am Radweg im Rottenbauerer Grund Foto: Christof Amrehn, WVV
    Langfristig hat der Landwirt weniger Kosten, da die Ansaat der Silphie nur einmal erfolgt.
    Langfristig hat der Landwirt weniger Kosten, da die Ansaat der Silphie nur einmal erfolgt. Foto: Christof Amrehn, WVV
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