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Würzburg: Wohnen in Würzburg: Wie viel Wohnraum wird zweckentfremdet?

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Wohnen in Würzburg: Wie viel Wohnraum wird zweckentfremdet?

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    Insgesamt 6.100 neue Wohnungen im Stadtgebiet bis zum Jahr 2030 – das ist der Bedarf, der vor fünf Jahren im städtischen "Handlungskonzept Wohnen" festgestellt wurde, um die Nachfrage zu decken. Wie sich der Bedarf inzwischen entwickelt hat, ermittelt derzeit "Timourou", ein Leipziger Büro für Wohn- und Stadtraumkonzepte, das mit der Fortschreibung des Handlungskonzepts beauftragt wurde. Mit einem Abschlussbericht ist im Laufe dieses Jahres zu rechnen, wie Anfragen der SPD-Fraktion im Stadtrat ergeben haben.

    Die Würzburger Sozialdemokraten hatten die Frage nach bezahlbarem Wohnraum in der Stadt vor einem Jahr zu einem ihrer Schwerpunkte im Kommunalwahlkampf gemacht und im Stadtrat auch einige Anträge dazu gestellt. Gescheitert sind sie dabei mit ihrer Forderung nach Einführung einer Zweitwohnungssteuer, weiterverfolgt wurden die SPD-Vorschläge nach Erstellung einer so genannten "Zweckentfremdungssatzung" und der Gründung eines Zweckverbands Wohnen mit dem Landkreis.

    Der aktuelle Wohnraumbedarf wird neu prognostiziert

    Jetzt hat sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow nach dem Stand der Dinge erkundigt und in der jüngsten Sitzung des Stadtrats die Antworten der Verwaltung erhalten. Die lauten kurz zusammengefasst so: Bei beiden Themen soll zunächst die neue Version des Handlungskonzepts Wohnen mit ihren Empfehlungen abgewartet werden, die die Grundlage für weitere Entscheidungen bieten soll. Der Gutachter sei derzeit dabei, auf Grundlage einer fundierten Analyse den aktuellen Wohnraumbedarf neu zu prognostizieren. Seit der ersten Auflage des Handlungskonzepts sind unter anderem im neuen Stadtteil am Hubland zahlreiche Wohnungen entstanden, weitere sind geplant oder im Bau.

    Untersucht werden für das fortgeschriebene Handlungskonzept auch mögliche Instrumentarien wie eine Zweckentfremdungssatzung, die die Vermietung von Wohnungen im Stadtgebiet über Plattformen wie AirBNB an Touristen verhindern oder zumindest regeln soll, heißt es in der Antwort der Fachabteilung Stadtumbau und Stadtentwicklung im Baureferat an die SPD.

    Nur wenig Wohnraum wird zweckfremd vermietet

    Im Rathaus wird der Erlass einer solchen Satzung offenbar eher skeptisch gesehen: Die Wirkung hänge "entscheidend von einer konsequenten Nachverfolgung und Ahndung zweckentfremdeter Wohnungen" ab und habe daher einen erheblichen personellen Mehrbedarf zur Folge.

    Laut einem Bericht vom November 2019 gibt es nach Auffassung der Verwaltung keinen akuten Handlungsbedarf, weil zu diesem Zeitpunkt im Stadtgebiet nur rund 100 Wohnungen zweckfremd vermietet wurden - das ist ein Anteil von lediglich 0,14 Prozent des gesamten Würzburger Wohnungsbestandes (etwa 75.000 Wohneinheiten). Derzeit mache eine vergleichende Untersuchung von touristischen Vermietungen aufgrund der Corona-Pandemie keinen Sinn.

    Kooperation mit Landkreiskommunen als Möglichkeit

    Auf dem Weg zu einem möglichen Zweckverband Wohnen wurden die Untersuchungen für das Handlungskonzept Wohnen Ende 2020 nach Auskunft des Baureferats um einen "interkommunalen Teil" erweitert. Seit drei Jahren findet demnach ein regelmäßiger Austausch zwischen Stadt und Landkreis zum Thema Wohnen statt, Gespräche zu möglichen Kooperationen im Wohnungsbau zwischen städtischen Wohnungsbaugesellschaften und Landkreiskommunen haben stattgefunden.

    Vor der Gründung eines Zweckverbandes müssten aber erst noch kommunalrechtliche Rahmenbedingungen, Finanzierung sowie Besitz- und Betriebskonzepte geklärt werden. Ein Bericht darüber im interkommunalen Ausschuss ist für Juni vorgesehen.

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